Movement Strategy/Empfehlungen//Iteration 3/Kulturelle Veränderung für integrative Gemeinschaften schaffen

Kulturelle Veränderung für integrative Gemeinschaften schaffen
Verbindung zu anderen Empfehlungen
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Diese Empfehlung schlägt vor, unser Ökosystem zu einem einladenden, sicheren und kooperativen Umfeld zu machen, damit Wachstum und Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Es teilt Gemeinsamkeiten mit 'Benutzererfahrung verbessern', 'Auswerten, wiederholen und anpassen', 'Sicherheit und Schutz bieten, 'Gerechtigkeit (equity) bei Entscheidungsfindungen sicherstellen' und 'Nachhaltigkeit und Widerstandfähigkeit fördern'

Was?
Wir müssen kulturelle Veränderungen vornehmen, die auf bewegungsweiten Standards eines integrativen, einladenden, sicheren und kollaborativen Umfelds beruhen, das Nachhaltigkeit und zukünftiges Wachstum durch umfangreiche Rücksprachen mit den beteiligten Gemeinschaften fördert.

Basierend auf diesen Rücksprachen müssen wir Berichterstattungsverfahren und Durchsetzungsmechanismen für diese Standards entwickeln, die die Eigenständigkeit der Gemeinschaft so weit wie möglich respektieren, jedoch Schutzmaßnahmen umfassen, wenn eine Gemeinschaft die Standards konsistent nicht anwendet. Diese Mechanismen müssen analysiert werden, um ihre Effektivität bezüglich der Schaffung gerechter Möglichkeiten für die Teilnahme und für die Vielfalt zu testen.

Warum?
Warum?

Unsere Gemeinschaften spiegeln üblicherweise nicht die Vielfalt der globalen Gesellschaft wider und leiden an einem Mangel an Erneuerung unter den am aktivsten Beitragenden und Inhabern verantwortungsvoller Ämter.[1] Die alarmierende Geschlechterkluft (Gender Gap) unter den Beitragenden lässt sich auf mehrere Ursachen zurückführen,[2] darunter das Fehlen eines sicheren Umfelds,[3] wie es durch zahlreiche Berichte über Fälle von Belästigung und Schikanierung in den vergangenen Jahren belegt wird.[4] Menschen, die problematischem Verhalten ausgesetzt waren, fühlten sich alleine gelassen, weil unsere Systeme keinen einfachen Weg zum Berichten solcher Vorfälle und leicht auffindbare Abläufe zur Weiterverfolgung bereithalten.

Dieser Mangel an Sicherheit in der derzeitigen Kultur vieler Wikimedia-Projekte schränkt die Arbeit der bestehenden Gemeinschaft ein und ist für neue Menschen eine Hürde zur Teilnahme.[5] Diversifizierung erfordert verschiedene Arten von Beitragenden und andere Neuerungen im Sammeln und Schaffen freien Wissens. Diese sind vielleicht nicht vollständig auf heutige Projekte abgestimmt, haben aber dennoch einen Platz in der Wikimedia-Bewegung. Wir müssen sicherstellen, dass wir ein einladendes und benutzerfreundliches Umfeld haben, wo Beitragende und neue Gemeinschaften in Sicherheit gedeihen können. Die Effekte sind nicht nur auf Online-Gemeinschaften beschränkt, sondern reichen bis in externe Social-Media-Kanäle, Off-Wiki-Gemeinschaften, Arbeitsgruppen und Organisationen: Häufig gibt es dort dieselben Konflikte und Ungleichgewichte (biases) mit denselben Menschen sowie Ansichten, die in der Runde fehlen.

Wie?
Wie?

Um den kulturellen Wandel zu vollziehen, inklusiver und einladender für größere und vielfältigere Gemeinschaften zu werden, empfehlen wir einen Ansatz, der aus mehreren Aktivitäten besteht. Wir müssen eine Charta der Bewegung erarbeiten, welche die gemeinsamen Werte und Prinzipen der Bewegung darlegt und aus der sich andere Lenkungsdokumente — für Online- und Offline-Lenkung gleichermaßen — ableiten.[6] Eine einheitliche Grundlinie zu etablieren, hinter die niemand zurückfallen kann, ermöglicht uns, Grundregeln festzulegen, die entsprechend ihrer jeweiligen Nutzung kontextualisiert und um lokale Anforderungen angereichert werden können.

Zusätzlich zur Charta brauchen wir einen universellen Verhaltenskodex,[7] der Verhaltensstandards für alle Interessengruppen (Stakeholder) festlegt, sowie ein Lenkungsdokument[8] für alle Offline-Gremien und -Organisationen. Diese Dokumente sollten aufeinander abgestimmt sein und sich gegenseitig mit gemeinsamen Werten bekräftigen. Mit Hilfe von Beratern konzipiert und auf bewährte Praxis beruhend, werden diese Dokumente außerdem angemessene Strukturen für Konfliktlösungsmechanismen beschreiben sowie Maßstäbe für Situationen benennen, wo Grundwerte und Prinzipen verletzt werden. Diese Dokumente und alle Richtlinien und Abläufe der Bewegung müssen regelmäßig ausgewertet werden, um sicherzustellen dass sie gerechte Chancen für Inklusion und Teilhabe in der Bewegung ermöglichen, einen Rahmen für Verantwortlichkeit schaffen und bestehende direkte und systematische Ungleichgewichte (biases) ausgleichen.[9]

Damit der kulturelle Wandel effektiv sein kann, braucht es fortlaufende Verbesserungen der Benutzererfahrung der auf den Plattformen Beitragenden, sodass die Anforderungen an technische Vorkenntnisse sinken und Kapazitäten aufgebaut werden, um neue Fähigkeiten zu erlernen, die Sicherheit für neue und vorhandene Beitragende sowie Teilhabe an Entscheidungsfindungsprozessen auf gerechte Weise ermöglichen.[10] Indem wir uns auf die jeweiligen Bedarfe und Schwierigkeiten der Interessengruppen (Stakeholder) konzentrieren, die den Wert von Inklusivität bekräftigen, werden wir einen effektiven Wandel hervorbringen, der unsere Nachhaltigkeit sicherstellt. Wir sollten jedoch nicht nur die Bedarfe und Sichtweisen der bestehenden Gemeinschaften in Betracht ziehen, sondern auch diejenigen zukünftig Beitragender, damit gleichberechtigte Chancen der Teilhabe sichergestellt werden.

Erwartete Ergebnisse
  • Erstellung einer Satzung der Bewegung, die gemeinsame Werte und Prinzipien enthält, um eine einladende und sichere Bewegung durch einen Konsultationsprozess aller Interessengruppen aufrechtzuerhalten und wachsen zu lassen.[11]
  • Erstellung eines klaren und transparenten Verhaltenskodexes[12] für bewegungsweite Verhaltensstandards und -durchsetzungen, um die grundlegenden Verantwortlichkeiten der Gemeinschaft für die Sicherung und Aufrechterhaltung einer gesunden Arbeitsatmosphäre zu definieren, sowie die Formulierung von Verfahren zur Meldung und Nachbearbeitung, die befolgt werden müssen.
  • Erstellung von Governance-Dokumenten der Bewegung für alle Offline-Organe und -Organisationen der Bewegung.[13]
  • Entwicklung eines Bewertungsprozesses, um die Effektivität bestehender Richtlinien und Verfahren auf jeder Ebene der Bewegung zu prüfen, um gerechte Chancen für die Beteiligung an den Bemühungen um Vielfalt und Integration für bestehende und zukünftige Gemeinschaften zu gewährleisten.[14]
Nachweise
Nachweise
  1. Miquel Ribé, M. (2017). Identity-based motivation in digital engagement: the influence of community and cultural identity on participation in Wikipedia (p. 120-121), Hindi Speaking Community - June 2019, [Wikimedia Statistics - English Wikipedia - Active Editors.
  2. Women and Wikimedia Survey 2011: How do respondents feel they are treated?, WikiDivCon plenary - Gender Diversity Mapping, New Voices Synthesis report (July 2017).
  3. Community Health working group survey: AN/I survey: Wikipedia:Community health initiative on English Wikipedia/Research about Administrators' Noticeboard Incidents, ESEAP Strategy Summit 2019.
  4. Notice incidents survey, 2017.
  5. AB Cycle 2 Insights summary, Cycle 1 report: Community health & support, Community Health R6: Newcomers are a key indicator to the success of the Movement.
  6. Suggestion supported by many communities. Eg. Hong Kong Strategy Salon -July 2019.
  7. Community Health R1: Code of Conduct, Community Survey Analysis: Diversity, Q1.
  8. Elaboration of Movement Charter from WG:Roles and Responsibilities.
  9. Diversity R5: Reflective policies for participation and governance.
  10. Roles & Responsibilities R6: Wikimedia Movement organizations.
  11. Roles & Responsibilities R: Scenario (Hybrid), Roles & Responsibilities R4&5: Establish a Movement Charter.
  12. Community Survey Analysis: Roles & Responsibilities, Q4, “need for transparency by the board”. Resource Allocation: “numerous responses about accountability and transparency”. Revenue Streams, Q2, “Improving reporting and transparency”.
  13. Roles & Responsibilities: Scenario, Hybrid.
  14. Phase 1 synthesis, New Voices Synthesis report, Diversity R5: Reflective policies for participation and governance.