User:Ricarda Busse (WMDE)/Wikimedia Deutschland/Planung 2019/Ziele und Erfolgskriterien

Planung 2019 Ziele & Erfolgskriterien Wirtschaftsplan 2019


Handlungsfeld: Freiwillige

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Ziel 1: Die Communitys für Freies Wissen sind stark.

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Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Menschen freien Zugang zum gesammelten Wissen der Menschheit haben. Die Wikipedia, Wikidata und alle Wikimedia-Projekte sind ein großer Schritt in diese Richtung – und sie sind auf starke Communitys angewiesen. Diese Communitys, allen voran die von Wikipedia und Wikidata, sollen groß, divers und inklusiv sein, damit viele Menschen bestmöglich auf unterschiedliche Art und Weise zu den Wikimedia-Projekten beitragen können. Mit diesem Ziel wollen wir sie unterstützen und aktiv dabei begleiten, Freiwillige aufzunehmen und zu integrieren, und neue Technologien und Formate einzubeziehen. Wir stoßen Entwicklungen bewusst an und fördern eine konstruktive, wertschätzende und integrative Zusammenarbeit.

Teilaspekte:

  • Die Wikimedia- Communitys sind ausreichend groß, um Freies Wissen zu pflegen und zu erweitern.
  • Verschiedene Menschen fühlen sich in den Wikimedia-Communitys willkommen und werden dort aktiv.
  • Mitglieder der Communitys können ihre Beiträge zu Freiem Wissen bestmöglich leisten.
  • WMDE ist als Vermittler in den Communitys anerkannt und setzt sich in dieser Rolle für eine konstruktive, wertschätzende und integrative Zusammenarbeit ein.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Die Wikimedia-Communitys sind ausreichend groß, um Freies Wissen zu pflegen und zu erweitern. Neue Freiwillige übernehmen aufgrund der WMDE-Aktivitäten Aufgaben oder Rollen in Wikipedia oder Wikidata. Mindestens vier neue Wege, um Freiwillige für Aufgaben oder Rollen in Wikipedia zu gewinnen, wurden vergleichend in Bezug auf ihre Wirksamkeit getestet.
Onboarding-Inhalte zu Wikidata sind in mehr Sprachen zugänglich, damit Menschen unterschiedlicher Sprachen Zugang zu Wikidata finden können.
An Freiem Wissen Interessierte finden leicht zugänglich die für sie passende Form des Engagements in Wikipedia, Wikidata und darüber hinaus. Eine Übersicht möglicher Aufgaben und Rollen der Beteiligung ist aufbereitet, auf Verständlichkeit getestet und veröffentlicht.
Verschiedene Menschen fühlen sich in den Wikimedia-Communitys willkommen und werden dort aktiv. Neue Freiwillige in der deutschsprachigen Wikipedia können Hilfsangebote (wie Onboarding-Materialien) bedarfsgerecht finden. Für bekannte Bedarfe wurden Hilfsangebote bewertet, entwickelt, in Bezug auf ihre Wirksamkeit getestet und erste Implementierungen durchgeführt.
Die Wikipedia-Community ist bereit, neue und diverse Freiwillige wertschätzend aufzunehmen. Wissenschaftlich als problematisch beurteilte Regeln für die Zusammenarbeit in Wikipedia wurden lösungsorientiert in der Community diskutiert.
Mindestens 50 erfahrene Community-Mitglieder, die neuen Editierenden helfen wollen, wissen mehr darüber, wie sie dies am besten erreichen können und zeigen ihren Einsatz und ihre Offenheit für Vielfalt öffentlich auf Wikipedia.
Mitglieder der Communitys können ihre Beiträge zu Freiem Wissen bestmöglich leisten. Freiwillige aus der Bewegung für Freies Wissen werden bedarfsgerecht bei ihrer Arbeit unterstützt. Unsere Förderprogramme erhalten im Förderbarometer bezüglich Zufriedenheit und Nützlichkeit der Förderung durchschnittlich eine Bewertung zwischen 9 und 10 Punkten.
Die vier im Rahmen der Technischen Wünsche bereits für die Entwicklung vorbereiteten Projekte stehen der Community zur Verfügung und werden von den jeweiligen Zielgruppen genutzt und als nützlich bewertet.
Erkenntnisse, die im Projekt der Technischen Wünsche entstanden sind, wurden mit der Wikimedia-Bewegung geteilt. Ausgewählte Aufgaben wurden so aufbereitet, dass daran weitergearbeitet werden kann, z. B. mit Hilfe von freiwilligen Entwicklerinnen und Entwicklern.
Kompetenzen bei potentiellen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Communitys sind aufgebaut. Community-Projekte mit neuartigem Charakter, einer Fördersumme ab 5.000 EUR oder von strategischer Relevanz können durch Mitarbeitende von WMDE persönlich beratend und organisatorisch begleitet werden. In diesen Fällen wird zusätzlich die Qualität des Ergebnisses und der Zusammenarbeit in Abschlussgesprächen überprüft.
Mindestens 5 Kompetenzentwicklungsangebote mit interessierten Gruppen potentieller Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den Wikipedia- und Wikidata-Communitys wurden durchgeführt und in Bezug auf ihre Wirksamkeit evaluiert.
WMDE ist als Vermittler in den Communitys anerkannt und setzt sich in dieser Rolle für eine konstruktive, wertschätzende und integrative Zusammenarbeit ein. Gemeinsam mit Wikimedia-Communitys verbessern wir die Kommunikationskultur - 2019 mit dem Fokus auf der Kooperation in Community-Projekten. Die Wikipedia-Community hat mit uns auf Wikimedia-Konferenzen die zentralen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kommunikationskultur in den Wikimedia-Projekten reflektiert.
Handlungshilfen für Veranstaltungen wurden mit Freiwilligen entwickelt und diese werden von Organisatorinnen und Organisatoren in geförderten Community-Projekten eingesetzt.
In persönlich begleiteten Community-Projekten werden Risiken identifiziert und bearbeitet, so dass die Projekte auch bei Konfliktfällen erfolgreich durchgeführt werden können.
Die Orgateams der lokalen Community-Räume, als wichtigste Netzwerk-Knotenpunkte, tauschen sich untereinander aus und arbeiten mit Wikimedia Deutschland eng zusammen. Stärken und Entwicklungsbedarfe sind für jeden lokalen Communityraum erhoben und jeder der Räume entwickelt mindestens einen dieser definierten Bedarfe im Verlauf des Jahres weiter.
Der Beitrag geförderter Freiwilliger zur Wikimedia-Bewegung ist erhöht. Mehr geförderte Freiwillige verschiedener Communitys des Freien Wissens tragen aktiv zu internationalen Konferenzen wie Wikimania, WikidataCon und Hackathon bei.

Handlungsfeld: Technologie

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Ziel 2: Wikidata ist ein zentraler Knotenpunkt und Wikibase ein essentieller Baustein im Ökosystem strukturierter offener Daten.

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Wikibase ist die Softwaregrundlage für Wikidata, die Wikimedia-Plattform für strukturierte, offene Daten. Die Zeit ist reif dafür, dass mehr Menschen und Institutionen Wikibase nutzen – dafür sollen Wikidata und die verschiedenen Wikibase-Installationen (sog. Instanzen) vernetzt werden, und ein gegenseitiger Datenaustausch und ein Bearbeiten der Daten von Mensch und Maschine möglich und leicht sein. Davon profitiert nicht nur Wikidata als eine starke Quelle hochqualitativer Daten, sondern auch die Beitragenden in den Wikimedia-Projekten. Die einzelnen Wikimedia-Communitys erhöhen damit die Reichweite ihrer Arbeit, über Sprach- und Projektgrenzen hinweg.

Teilaspekte:

  • Das Ökosystem strukturierter offener Daten versteht, was Wikibase ist und kann. Wikibase wird immer mehr außerhalb von Wikimedia genutzt.
  • Wikidata und Wikibase-Instanzen sind vernetzt und Inhalte werden ausgetauscht.
  • Mehr Menschen und Maschinen greifen auf die Inhalte in Wikidata zu und bearbeiten diese.
  • Wikidata ist eine Quelle sichtbar hochqualitativer Daten.
  • Durch mehr verlinkte strukturierte Daten profitieren die Beitragenden in den Wikimedia-Projekten und erhöhen die Reichweite ihrer Arbeit, über Sprach- und Projektgrenzen hinweg.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Das Ökosystem strukturierter offener Daten versteht, was Wikibase ist und kann. Wikibase wird immer mehr außerhalb von Wikimedia genutzt. Mehr Organisationen und Personen nutzen Wikibase in Projekten außerhalb der Wikimedia-Projekte. Die Anzahl der Installationen ist im Vergleich zum Jahr 2018 von 12 auf mindestens 24 gestiegen.
Es werden mehrere Erfahrungsberichte publiziert, die die verschiedenen Möglichkeiten von und das Arbeiten mit Wikibase beschreiben.
Das Wikibase-Ökosystem hat Klarheit über die Rolle und Verantwortlichkeiten rund um die Entwicklung von Wikibase sowie über die Bedürfnisse der relevanten Akteure. Zur weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit gibt es ein Partnerschaftsmodell. Vertreter aller identifizierter Zielgruppen (unter anderem Institutionen und gesellschaftliche Akteure) haben bei der Entscheidungsfindung mitgewirkt, die Ergebnisse sind veröffentlicht und es gibt positives Feedback zur Nachvollziehbarkeit.
Partner (z. B. Institutionen und gesellschaftliche Akteure) sind befähigt, die Sichtbarkeit ihrer Inhalte zu erhöhen, durch Verlinkung und Anreicherung zu erweitern und verstärkt zum Ökosystem beizutragen. Es stehen verbesserte Wikibase-Einführungsmaterialien für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung. 85% der Institutionen, mit denen wir arbeiten, bewerten diese Materialien als hilfreich.
Wikidata und Wikibase-Instanzen sind vernetzt und Inhalte werden ausgetauscht. Wikibase-Instanzen außerhalb von Wikimedia nutzen die Inhalte von Wikidata. Es gibt mindestens fünf Wikibase-Instanzen außerhalb von Wikimedia, die Inhalte von Wikidata integriert haben (Baseline Sept. 2018: 0).
Wikibase-Nutzende sind untereinander vernetzt und teilen ihre Erfahrungen miteinander. Die Wikibase-Community trifft sich auf mindestens drei Workshops, Meetups oder Events. Die Qualität des Erfahrungsaustausches und der Vernetzungsmöglichkeiten wird evaluiert.
Mehr Menschen und Maschinen greifen auf die Inhalte in Wikidata zu und bearbeiten diese. Eine Vielzahl an Menschen haben einfacheren Zugang zu den Inhalten in Wikidata und können diese (auch auf verschiedenen Endgeräten) leichter bearbeiten. Die Werte für das Abfragen und Editieren von Inhalten nach System-Usability-Scale (SUS) steigen im Vergleich zum Jahresanfang.
Die Anzahl der Seitenaufrufe von mobilen Geräten steigt um mindestens 50%.
Wikidata ist eine Quelle sichtbar hochqualitativer Daten. Die Qualität der Datenobjekte und deren Referenzen haben sich verbessert. Der Qualitäts-Score für Datenobjekte steigt von Ende Q2 bis Ende 2019 an. Baselines für die Qualitäts-Scores sind Ende Q2 verfügbar.
Mindestens drei Institutionen oder gesellschaftliche Akteure mit hoher Reputation haben ihre Daten kryptographisch signiert, um ungewollte Änderungen in belegten Daten leichter auffindbar zu machen.
Mehr Akteure mit hoher Reputation benutzen unsere Daten. Wir verschaffen uns regelmäßig einen strukturierten Überblick über die Nachnutzung von Daten aus Wikidata. Mindestens fünf neue Organisationen oder Firmen mit hoher Reputation nutzen Daten aus Wikidata und nennen Wikidata als Quelle.
Durch mehr verlinkte strukturierte Daten profitieren die Beitragenden in den Wikimedia-Projekten und erhöhen die Reichweite ihrer Arbeit, über Sprach- und Projektgrenzen hinweg. Mehr Wikimedia-Projekte und Sprachversionen profitieren von der Integration von Daten von Wikidata. Der prozentuale Anteil an Seiten im Hauptnamensraum von Wikimedia-Projekten, in denen Daten aus Wikidata benutzt werden, steigt.
Bis zum Ende des Jahres 2019 wurden mindestens 100 automatisch aus Wikidata aktualisierte Listen in den Wikimedia-Projekten erstellt.
Beitragende zu Wikimedia-Projekten greifen über eine grafische Benutzeroberfläche leichter auf Daten aus Wikidata zu und bearbeiten diese direkt aus ihrem Wiki. Editierende aus mindestens zwei Wikipedia-Sprachversionen nutzen einen ersten Prototypen, der das Editieren von Daten aus Wikidata direkt von Wikipedia aus ermöglicht.

Ziel 3: Die Wikimedia-Bewegung profitiert von innovativen Produkten und Diensten.

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Die Welt dreht sich immer weiter, gerade auch in der Entwicklung von Produkten und Diensten. Das betrifft auch unsere Vision des Freien Wissens, denn die Wikimedia-Projekte werden weltweit genutzt. Damit das so bleibt, müssen wir sie weiterentwickeln, attraktiv für alle Nutzenden halten. Wir möchten dafür unsere bereits vorhandenen innovativen Produkte und Arbeitsweisen ausbauen und auf eine neue Grundlage stellen: Dazu arbeiten wir mit den Wikimedia-Communitys, anderen Wikimedia-Chaptern und externen Partnerorganisationen zusammen und sammeln Input, um neuartige Produkte und Werkzeuge für Freies Wissen zu entwickeln.

Teilaspekte:

  • Wir schaffen Grundlagen dafür, ein Innovationsmotor zu sein.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Wir schaffen Grundlagen dafür, ein Innovationsmotor zu sein. Das Konzept für den neuen Innovationsmotor sowie erste Innovationsschwerpunkte wurden basierend auf Analysen, Vorerfahrungen sowie vielseitiger (auch Wikimedia-externer) Expertise erarbeitet und in der internationalen Wikimedia-Bewegung kommuniziert. Wir haben verschiedene Ansätze zur Festlegung von Innovationsschwerpunkten (Frameworks) evaluiert, uns für einen entschieden und die Herangehensweise in der internationalen Wikimedia-Bewegung kommuniziert.
Die Expertise aus der internationalen Wikimedia-Bewegung und von externen Partnern ist in das Konzept des neuen Innovationsmotors eingeflossen.
Erste Innovationsschwerpunkte für den neuen Innovationsmotor wurden basierend auf einer Analyse definiert.

Handlungsfeld: Rahmenbedingungen

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Ziel 4: Mehr Inhalte sind für Freies Wissen nutzbar.

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Strategiestränge zu Ziel 4 + 6, Planung 2019, WMDE

Um das gesamte Wissen der Welt allen frei zugänglich zu machen, benötigen die Wikimedia-Projekte eine Vielzahl unterschiedlicher Inhalte. Die Menschen, die zu Wikipedia und Co. beitragen, nutzen hierzu öffentlich zugängliche Medien, historische Quellen und vieles mehr. Wahre Schätze befinden sich bei öffentlichen Institutionen und gehören der Allgemeinheit. Zum Teil sind sie bereits nutzbar, aber dies ist nicht immer klar erkennbar. Andere Sammlungen und Inhalte liegen bei nicht-öffentlichen Einrichtungen, die vielleicht ebenfalls eine gesellschaftliche Verantwortung oder Interesse daran haben, ihre Schätze zu teilen. Wir möchten, dass viel mehr Inhalte als Freies Wissen verfügbar, nutzbar und erkennbar sind.

Teilaspekte:

  • Digitalisate gemeinfreier Werke sind ebenfalls gemeinfrei und werden auch als frei nutzbar zugänglich und kenntlich gemacht.
  • Die Erkennbarkeit, ob Inhalte von öffentlichen Stellen "andere amtliche Werke" und damit frei nutzbar sind, wurde verbessert.
  • Institutionen mit öffentlichem Auftrag sind zunehmend auf Open by Default ausgerichtet.
  • Nicht-öffentliche Akteure, die wissensrelevante Inhalte bislang unter Verschluss halten, geben diese zumindest teilweise frei.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Digitalisate gemeinfreier Werke sind ebenfalls gemeinfrei und werden auch als frei nutzbar zugänglich und kenntlich gemacht. Das im Zuge der EU-Urheberrechtsreform gelungene Einfügen eines Regelungsvorschlags zum Schutz des gemeinfreien Status’ bei Digitalisaten bleibt auch im Trilog erhalten und wird EU-weit implementiert. Der Kern der Regelung bleibt auf nationaler Ebene erhalten, d. h. es werden Umsetzungsspielräume möglichst nicht dazu genutzt, die Regelung abzuschwächen.
Irreführende Copyright-Kennzeichnungen auf den Internetpräsenzen von Kultur- und Gedächtnisinstitutionen konnten reduziert werden. Mindestens fünf Institutionen haben die Kennzeichnung von Digitalisaten in ihren Online-Angeboten korrigiert.
Die Erkennbarkeit, ob Inhalte von öffentlichen Stellen "andere amtliche Werke" und damit frei nutzbar sind, wurde verbessert. In den zuständigen Ministerien und Ausschüssen sind die Vorzüge und Relevanz einer möglichen Vermutungsregel im Urheberrechtsgesetz bekannt, die regelt, dass durch staatliche Stellen erstellte Inhalte im Zweifel “andere amtliche Werke” und damit weitgehend frei nutzbar sind. Das Thema "Umbau zu einer Vermutungsregelung" findet Ausdruck in der Kommunikation, d. h. in Stellungnahmen, Sitzungsprotokollen, Entschließungen oder sogar Regelungsentwürfen.
Institutionen mit öffentlichem Auftrag sind zunehmend auf Open by Default ausgerichtet. Bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind erste Pilotprojekte entstanden, durch die bei wissensrelevanten Sendungsformaten standardmäßig Anteile zur Nutzung in der Wikipedia und auf Commons freigegeben werden. Die Ergebnisse von mindestens zwei Pilotprojekten zwischen Sendern und Wikimedia-Communitys sind dokumentiert.
Unsere Argumente für eine Öffnung von Bildung und Wissenschaft werden auf politischer Ebene gehört. In mindestens fünf Fällen stützen sich Landtags- und Bundestagsabgeordnete auf inhaltliche Positionen von WMDE oder des Bündnisses Freie Bildung, um für eine Öffnung von Bildung und Wissenschaft zu argumentieren.
Erste Kultur- und Gedächtnisinstitutionen gewähren Wikipedianerinnen und Wikipedianern systematisch einen privilegierten Zugang, um Inhalte für Freies Wissen zu erstellen. Mindestens zehn Kultur- und Gedächtnisinstitutionen gewähren z. B. den Wikipedia-Kulturbotschafterinnen und -botschaftern privilegierten Zugang wie erweiterte Dokumentationsrechte, um Inhalte für Freies Wissen zu erstellen.
Nicht-öffentliche Akteure, die wissenrelevante Inhalte bislang unter Verschluss halten, geben diese zumindest teilweise frei. In der Öffentlichkeit sind Beispiele von guter Praxis für die Freigabe wissensrelevanter Inhalte durch Medienunternehmen, Verbände, Stiftungen oder vergleichbare nicht-öffentliche Akteure bekannt. Zwei Beispielprojekte sind entstanden, in denen Medienunternehmen, Verbände, Stiftungen oder vergleichbare nicht-öffentliche Akteure wissensrelevante Inhalte für die Wikimedia-Projekte bereitstellen.

Ziel 5: Menschen und Institutionen verstehen das Netz als offene Ressource und gestalten aktiv Freies Wissen.

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Strategiestränge zu Ziel 5, Planung 2019, WMDE

Damit Freies Wissen aktiv gestaltet wird, müssen Menschen und Institutionen das Netz als offene und öffentliche Ressource verstehen und nutzen. Bedenken gegen die Nutzbarkeit und den Wert freier Inhalte wollen wir ausräumen. Darüber hinaus wird Wikimedia Deutschland gemeinsam mit Partnern digitale Fähigkeiten und Kompetenzen und das Verständnis zur Nutzung des digitalen Raums (sog. „Digital Literacies“) breit angelegt in Deutschland fördern. Außerdem wollen wir gesellschaftliche Akteure und Institutionen befähigen, aktiv zu Freiem Wissen beizutragen. Sobald sie dies tun, werden sie zu Vorbildern und Mitstreitenden auf dem Weg in eine Welt, in der alles Wissen für alle Menschen frei zugänglich ist.

Teilaspekte:

  • Eine von Wikimedia Deutschland initiierte partnerschaftliche Initiative wirkt darauf hin, Digital Literacies in Deutschland breit angelegt zu fördern.
  • Gesellschaftliche Akteure und Institutionen sind befähigt, zu Freiem Wissen beizutragen und engagieren sich als Vorbilder und Mitstreiter.
  • Bedenken gegen Nutzbarkeit und Wert freier Inhalte sind ausgeräumt.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Eine von Wikimedia Deutschland initiierte partnerschaftliche Initiative wirkt darauf hin, Digital Literacies in Deutschland breit angelegt zu fördern. Gemeinsam mit Partnern haben wir die Möglichkeiten einer längerfristigen Initiative sondiert und auf den Weg gebracht. Eine partnerschaftliche Initiative hat bis Ende Q2 eine gemeinsame Roadmap für die nächsten Jahre erarbeitet. Alternativ haben wir uns bis Ende Q2 gegen eine solche längerfristige Initiative entschieden.
Gesellschaftliche Akteure und Institutionen sind befähigt, zu Freiem Wissen beizutragen und engagieren sich als Vorbilder und Mitstreiter. Für Individuen und Institutionen wird es durch niedrigschwellige Hilfsangebote leichter, freie Inhalte zu verwenden, zu bearbeiten oder bereitzustellen. Die Nutzung des Lizenzhinweisgenerators steigt 2019 um mindestens 50 Prozent. (Baseline 2018: ca. 65.000 produzierte Lizenzhinweise).
Neu entwickelte Online-Tools und -Materialien werden in den ersten sechs Monaten nach Veröffentlichung jeweils mindestens 1.000 Mal genutzt bzw. abgerufen.
Mehr Kultur- und Gedächtnisinstitutionen sammeln Erfahrungen darin, zu Freiem Wissen beizutragen und mit Freiwilligen-Communitys zusammenzuarbeiten. Mindestens 50 Kultur- und Gedächtnisinstitutionen sammeln Erfahrungen darin, zu Freiem Wissen beizutragen und/oder mit Freiwilligen-Communitys zusammenzuarbeiten.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die offene Wissenschaft praktizieren, geben verstärkt ihr Wissen darüber weiter, wie das gelingt. Alle Teilnehmenden des Fellow-Programms (Jahrgang 2018/2019) geben ihr Wissen über offene Wissenschaft und die Wikimedia-Projekte z. B. durch Vorträge oder Workshops weiter und erreichen damit mindestens 1.000 Menschen.
Bedenken gegen Nutzbarkeit und Wert freier Inhalte sind ausgeräumt. In den Wikimedia-Projekten wurde ein kohärenter Umgang mit Abmahnungen von Commons-Bildern gefunden. Einer oder mehrere der verschiedenen Lösungsvorschläge auf Regelungs- bzw. organisatorischer Ebene (siehe Meta-Diskussion zur Abmahnfrage) wurde in die Tat umgesetzt.
Hürden und Fehlvorstellungen zu Lizenzbedingungen bei freien Lizenzen wurden abgebaut. Mindestens 15 Bedenkentragende mit großer Reichweite konnten so beraten werden, dass sie die weitere Verbreitung fehlerhafter Informationen zumindest einstellen.

Ziel 6: Wir erreichen mehr Wirkung für Freies Wissen auch auf der internationalen Ebene der Gesetzgebung.

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Strategiestränge zu Ziel 4 + 6, Planung 2019, WMDE

Das Internet kennt keine Grenzen: wichtige gesetzlichen Rahmenbedingungen werden auf internationaler Ebene entschieden und anschließend auf nationaler Ebene umgesetzt. Um diese Entscheidungen zugunsten Freien Wissens zu beeinflussen, müssen wir also auch auf der internationalen Ebene mitverhandeln – das können wir nicht alleine schaffen. Wir brauchen ein weltweites, aktives Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Partnern und Organisationen, um uns auch in Verhandlungen internationaler Abkommen Gehör und Einfluss zu verschaffen.

Teilaspekte:

  • Die für Freies Wissen und ein offenes Netz streitenden Organisationen verfügen über ausreichende Ressourcen, um unabhängig arbeiten zu können.
  • Es besteht ein aktives Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Partner-Organisationen, die sich weltweit koordinieren.
  • Die für Freies Wissen und ein offenes Netz streitenden Organisationen sind auch auf Ebene von Staatenbünden (z. B. EU, ASEAN) und internationalen Abkommen (z. B. TTIP, EU-MERCOSUR) mit einer hörbaren Stimme an Verhandlungen beteiligt.
Erfolgskriterien 2019
Teilaspekte des Ziels Was wir 2019 erreicht haben wollen Woran wir entscheiden, ob wir erfolgreich dabei waren
Die für Freies Wissen und ein offenes Netz streitenden Organisationen verfügen über ausreichende Ressourcen, um unabhängig arbeiten zu können. Weitere Förderungsgeber sind auf den Plan getreten, um die internationale Zusammenarbeit von NGOs zu unterstützen, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten. Die NGOs, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten, verfügen Ende 2019 über mehr Förderer als noch zu Beginn des Jahres.
Es besteht ein aktives Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Partner-Organisationen, die sich weltweit koordinieren. Unter allen relevanten Organisationen, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten, ist ein Grundkonsens entstanden, dass es eine kontinuierliche internationale Vernetzung braucht, um auf Ebene zwischenstaatlicher Abkommen gehört zu werden. Eine vorher definierte Gruppe relevanter Organisationen gibt über das Jahr Statements für Commitments ab oder zeichnet Memoranda of Understanding. (Definition "relevant": Organisationen, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten und überregionales Wirkungspotential haben, also eher nicht lokale Initiativen.)
Die für Freies Wissen und ein offenes Netz streitenden Organisationen sind auch auf Ebene von Staatenbünden (z. B. EU, ASEAN) und internationalen Abkommen (z. B. TTIP, EU-MERCOSUR) mit einer hörbaren Stimme an Verhandlungen beteiligt. Zu einigen der wichtigsten Verhandlungsrunden zu derzeit in Aushandlung begriffenen zwischenstaatlichen Abkommen konnten Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten, entsandt werden. Partnerorganisationen haben (beispielsweise über direkte Gespräche oder Side-Events im Umfeld von Verhandlungsrunden) erstmals Akteure der Verhandlungen von mindestens zwei der folgenden Abkommen erreicht: TERA Treaty, Libraries and Archives Treaty der WIPO, Broadcasting Treaty der WIPO, WTO-Reform und TTIP.
Als “essenzielle Infrastruktur des Ökosystems des Freien Wissens” (im Sinne der Wikimedia Movement Direction) sind die Grundlagen dafür gelegt, dass die Organisationen, die für ein freies Netz und freie Inhalte eintreten, möglichst in jeder Region der Erde über koordiniertes Mobilisierungspotenzial verfügen. Gemeinsam mit der Wikimedia Foundation, den Sprach- und Projekt-Communities der Wikimedia-Bewegung und Partnerorganisationen haben wir Narrative entwickelt, wie Freiwilligenprojekte von der internationalen Ebene der Gesetzgebung betroffen sein können und warum es sinnvoll ist, als Wikimedia-Bewegung bzw. als Zivilgesellschaft auf dieser Regelungsebene aktiv zu sein.