Wikimedia Deutschland/Impact Report 2014 de

Impact Report Wikimedia Deutschland 2014

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Übersicht über das letzte Jahr

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2014 war für Wikimedia Deutschland ein Jahr der Veränderung. Wir mussten Rückschläge sowie Kritik unserer Anspruchsgruppen zu unserer programmatischen Arbeit hinnehmen. Der Wechsel unseres Vorstands sowie unseres Präsidiums war eine Herausforderung für uns. Unsere Governance-Systeme wurden auf den Prüfstand gestellt, und unsere Fähigkeit, die Wirkung der von uns getroffenen Maßnahmen nachzuweisen, wurde in Frage gestellt.

Wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, uns diesen Herausforderungen und kritischen Stimmen zu stellen und Lösungen zu entwickeln: Wir haben die vom Funds Dissemination Committee (FDC) zum Ausdruck gebrachten Bedenken zur Kenntnis genommen und unsere Pläne und Programme in mehrfacher Hinsicht angepasst. Unser Ziel ist eine bessere und kontinuierlichere Kommunikation mit dem FDC und den zuständigen Mitarbeitern der WMF zu Themen und Fragen rund um globale Kennzahlen [1], zweckgebundene Verwendung von Mitteln und die Verbesserung der Berichte. Wir reflektieren die bisherigen Prozesse, Erfolge und Misserfolge und teilen die dabei gewonnenen Erkenntnisse mit dem Movement. Wir bauen auf unseren Stärken und auf unseren langfristigen strategischen Leistungen auf. Wir konzentrieren uns auf die Wirkungen unserer Arbeit. Wir bauen ein innovatives Monitoring-System auf. Wir überarbeiten bereits unseren Ansatz und die Prozesse der Förderung von Freiwilligen. Wir entwickeln Wikidata mit strategischer Perspektive weiter. Wir haben einen Governance-Review durchführen lassen und bereits erste Verbesserungen vorgenommen. Kurz gesagt: Wir nehmen Veränderung an und setzen viele Neuerungen um.

Strategische Änderung: Von der Freiwilligenförderung zum Aufbau von Innovationskapazität

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2014 begannen wir mit der Neuausrichtung unseres Freiwilligenförderungsprogramms. Am Anfang stand die Erkenntnis, dass unser bisheriger Ansatz zu beschränkt war, keine skalierbaren, nachhaltigen Wirkungen erzielte und nicht geeignet war, der Bewegung für Freies Wissen gemeinsame Lernerfahrungen zugänglich zu machen. In Zukunft wird die Freiwilligenförderung größtenteils durch Unterstützung von Ideen erfolgen: So werden wir Freiwilligengruppen befähigen, Projekte gemeinsam umzusetzen – Projekte, die skalierbar sind, eine Nachhaltigkeitskomponente haben, wirkungsorientiert sind und gemeinsame Lernergebnisse generieren. Dazu werden wir den Aufbau lokaler Kapazitäten und Partnerschaften unterstützen.

Im vierten Quartal haben wir weitere Änderungen gemäß dieser neuen Strategie eingeführt. Teilweise sind sie auch vom Feedback des FDC inspiriert, das wir zum Proposal 2015 erhielten:

  • Anstatt einzelne Freiwillige wie bisher serienmäßig adhoc zu fördern, werden wir ab jetzt schwerpunktmäßig die Umsetzung von Ideen in Projekte, die von lokalen und thematischen Gruppen implementiert werden, unterstützen.
  • Wir fördern die Entstehung von Lernmustern (Learning patterns) und How-tos, und ermutigen den Austausch von Wissen unter den Freiwilligen.
  • In den vergangenen Jahren haben wir oft Foto-Reisen einzelner Freiwilliger durch Deutschland oder auch in andere Länder unterstützt. Jetzt sind wir dazu übergegangen, lokale Organisatoren von Fototouren zu unterstützen (lokale Infrastruktur, Newbie-Trainings on- und off-wiki). Unsere Vision besteht darin, lokale Kapazitäten zu schaffen, damit zukünftige Projekte eigenständig und ohne direkte Unterstützung von WMDE durchgeführt werden können.
  • Wir bewegen uns davon weg, einzelne Bücher zu verschicken, hin zu Unterstützung von Freiwilligen beim Aufbau lokaler „Wikipedia-Bibliotheken“ – in Kooperation mit ausgewählten deutschen Verlagen.

Wir unterstützen zwar Einzelpersonen weiterhin mit Reise- und anderen Mitteln, konzentrieren uns jedoch stärker auf Ideen von Gruppen oder Freiwilligen, die zu skalierbaren Projekten führen, die ihrerseits Lernmuster und neue Partnerschaften hervorbringen können.

WMDE unterstützt lokale Community-Gruppen mit Zuschüssen, Wissen, Strategien für lokale Partnerschaften und lokalen Räumlichkeiten. Letztere werden inzwischen von acht Gruppen in Deutschland (Köln, Hamburg, Berlin, Hannover, Bremen, München, Stuttgart, Dresden) genutzt. Die ersten Berichte und Ergebnisse sind sehr vielversprechend: Community-Aktivitäten wie regelmäßige Editathons, besser geplante Projekte, serielle Formate anstelle von Einzelaktionen, neue Partnerschaften mit lokalen Institutionen und „offene Räume“ für neue Autoren werden derzeit im Rahmen der neuen Strategie von lokalen Freiwilligen organisiert.

Alle neuen Ansätze sind aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Community-Gruppen hervorgegangen. Alle sechs Monate veranstalten wir einen gemeinsamen Workshop, bei dem wir die Förderrichtlinien für Freiwillige, Strukturen und Programme weiter entwickeln. Diese Aktivitäten werden durch fortlaufende Beteiligung on-wiki begleitet.

Außerdem haben die WMDE-Bereiche für Ideenförderung und Software-Entwicklung damit begonnen, einen gemeinsamen Ansatz für die Unterstützung technischer Anfragen von Freiwilligen zu implementieren. Dieser Ansatz verbindet die Community-Beratungsaufgaben und integriert die Unterstützung in Form von Zuschüssen, Wissen, Software und Tools.

Wikidata: Strukturierte Daten für die Zukunft des Movements und darüber hinaus

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Wikidata hat sich sehr schnell zu einem wesentlichen Bestandteil des Wikimedia-Universums entwickelt und spielt eine immer wichtigere Rolle dabei, mehr Menschen mehr Zugang zu mehr Wissen zu ermöglichen. Seit seinen Anfängen 2012 ist Wikidata in vieler Hinsicht schnell gewachsen: funktional und gemessen an der Zahl der Items und Statements sowie an der Größe seiner Nutzer- und Autoren-Community. Derzeit beinhaltet das Projekt ca. 16.668.000 Items und 53.020.000 Statements. Außerdem ist Wikidata im vergangenen Jahr auf vermehrtes Interesse und erhöhte Anerkennung von Einrichtungen außerhalb der Wikimedia-Bewegung gestoßen: So wurden wir mit dem Open Data Award des Open Data Institute ausgezeichnet. Google schließt Freebase zugunsten von Wikidata. Wir wurden von verschiedenen Unternehmen kontaktiert, die Daten für ihre Produkte nutzen. GLAMs (Galleries, Libraries, Archives and Museums) arbeiten gemeinsam mit der Community daran, ihre Sammlungen mit Wikidata zu verbinden.

Wir betrachten strukturierte Daten als wichtigen Treiber, wenn nicht sogar als Voraussetzung für freies und offenes Wissen. Der bester Weg, das Wissen der Menschheit für alle zugänglich zu machen, besteht unserer Meinung nach darin, dieses Wissen sowohl maschinen- als auch menschenlesbar zu machen. Wikidata ist unsere Antwort auf diese Herausforderung.

In den letzten drei Jahren hat Wikimedia Deutschland Wikidata federführend entwickelt, in enger Zusammenarbeit mit der Wikimedia Foundation. Das wurde sowohl durch Mittel der Bewegung als auch externe Zuwendungen ermöglicht. Wir sehen in Wikidata die Dateninfrastruktur für die Wikimedia-Bewegung im 21. Jahrhundert. Unser Ziel ist es, Wikidata zu einem wichtigen Treiber und einem zentralen Hub des offenen Datennetzes jenseits der Wikimedia-Projekte zu entwickeln. Unsere Auszeichnung mit dem Open Data Innovation Award ist ein erneuter Beweis dafür, dass die Welt außerhalb von Wikimedia beginnt wahrzunehmen, dass wir mit Wikidata etwas Großes geschaffen haben. Das ist eine Anerkennung all der Arbeit, die wir gemeinsam in Wikidata investiert haben. Wir freuen uns, dass das Open Data Institute insbesondere die Breite der Themen, die Wikidata abdeckt, lobt sowie die Tatsache, dass Wikidata von Anfang an offen entwickelt wurde.

Wikidata war das erste erfolgreiche Softwareentwicklungsprojekt dieser Größenordnung, das von einer anderen Wikimedia-Organisation als der Wikimedia Foundation entwickelt wurde. Wikimedia Deutschland setzt sich nachdrücklich für die zukünftige Weiterentwicklung und Pflege von Wikidata ein.

Bisher stammt der Großteil der Wikidata-Daten aus Wikimedia-Projekten. Dritte beginnen jedoch bereits das Potenzial und die Leistungsstärke dieser Datenbank zu erkennen. Die Ankündigung von Google, den Import von Freebase-Daten in Wikidata zu ermöglichen, ist nur ein Beispiel dafür, wie attraktiv Wikidata bereits für jene geworden ist, die mit strukturierten Daten arbeiten (siehe beispielsweise Blogposts zum Thema Wikidata Forschungsförderung und verknüpfte offene biowissenschaftliche Daten). Ausgehend von dieser Erfahrung werden wir dazu übergehen, potenzielle Partner proaktiv anzusprechen und sie zu ermutigen, ihre Daten freizugeben.

Entwicklung von Partnerschaften und Ressourcen

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Im November 2014 ermutigte die Geschäftsführerin der WMF andere Organisationen der Bewegung, ihre finanziellen Ressourcen zu diversifizieren. Vor allem die nördlichen Chapter wurden aufgefordert, Finanzierungsquellen auf „lokaler“ Ebene zu entwickeln. Die Diversifizierung der finanziellen Ressourcen war bereits in unserem Jahresplan 2014 ein wichtiger Schwerpunkt. Im Juni begannen wir, unsere internen Kapazitäten aufzubauen, indem wir eine Expertin als Managerin für Ressourcenentwicklung und Partnerschaften einstellten. Gegen Ende des Jahres wurde diese Position mit unserem Evaluationsteam zu einer neuen Organisationseinheit namens Zusammenarbeit & Entwicklung (ZEN) zusammengelegt. Das ZEN-Team unterstützt alle Programme sowie die Organisation insgesamt in den Bereichen Finanzierungsentwicklung und kollektive Wirkung. Gemeinsam mit der hochprofessionellen Fundraising-Einheit des Vereins, verfügen wir nun über die grundlegenden Kapazitäten, um wirkungsorientierte Partnerschaften und vielfältige Spendenbeziehungen zu entwickeln, sowie öffentliche und private Zuschüsse zu bearbeiten.

Unsere Erfolge von 2014, die jetzt, Anfang 2015, bereits sichtbar sind:

  • Unsere Abhängigkeit von Finanzmitteln des FDC ist gesunken: Die erwarteten Mitgliedsbeiträge und Drittmittel übersteigen die vom FDC für 2015 zur Verfügung gestellten Finanzmittel um 90,5 Prozent.
  • Unsere wachsende Mitgliederzahl (März 2015: ~19.000 Mitglieder) ist nicht nur eine verlässliche Finanzierungsquelle, sondern bietet uns auch Möglichkeiten, in ganz Deutschland Multiplikatoren für unsere Mission zu gewinnen. 2015 werden wir unsere Bemühungen für ein vermehrtes Engagement der Mitglieder verstärken.
  • Wir entwickeln langfristige strategische Partnerschaften mit akademischen Partnern, GLAM-Institutionen, NGOs in den Free Knowledge- und Open Source-Bewegungen sowie wichtigen öffentlichen Geldgebern und Anspruchsgruppen. Diese Partnerschaften werden unter dem Gesichtspunkt der kollektiven Wirkung aufgebaut. Sie dienen ausnahmslos den Zielen der Bewegung und generieren zusätzliche Einnahmen für WMDE.
  • Unser gemeinsames Netzwerk mit anderen WM-Chaptern in Brüssel (FKAGEU, siehe unten) verfügt jetzt über gute Voraussetzungen, um EU- und andere Zuschüsse für die Unterstützung der gemeinsamen Themenanwaltschaft rund um die Urheberrechtsreform und andere politische Fragen zu beantragen, die für die Zukunft der Bewegung entscheidend sind.
  • Die Entwicklung von Partnerschaften hat signifikante Auswirkungen auf unsere Arbeit und unsere Organisation. Das ZEN-Team arbeitet mit einem Präsidiumsausschuss daran, Kriterien und organisatorische Richtlinien für die Entwicklung von Ressourcen und Partnerschaften zu erstellen. Unsere Finanzprozesse wurden bereits entsprechend erweitert. 2014 begann das ZEN-Team mit der Entwicklung eines Monitoring-Systems, das die Berichterstellung, den Transfer von internem Wissen und die Erstellung von Vorschlägen mit schlüssigen, fortlaufend gesammelten Daten unterstützen wird. Mitarbeitende erhielten Schulungen für kollektive Wirkung und die Erstellung von Förderanträgen.
  • Die regelmäßigen Tests und die Spenderpflege durch das Fundraising-Team der Wikimedia Fördergesellschaft (WMFG) haben sich ausgezahlt: Die Fundraising-Kampagne 2014 war die bisher reibungsloseste und erfolgreichste und brachte 9,3 Mio. € an Spendengeldern von 390.000 Spendern ein.

Führungswechsel

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Die überraschende Entscheidung des Präsidiums, sich vom Vorstand von WMDE zu trennen sowie die dadurch entstandenen hohen Kosten, führten 2014 zu großen Umbrüchen bei WMDE. Der darauf folgende Übergang erfolgte jedoch auf professionelle und überlegte Weise. Jetzt, Anfang 2015, betrachten wir diese Änderung als Chance für Erneuerung, den Aufbau von Kapazitäten und die Neuausrichtung an den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen.

  • Die Übergabe von Pavel Richter zum Interims-Vorstand Jan Engelmann war gut vorbereitet und verlief reibungslos. Pavel blieb bis 31. Januar 2015 als Berater von Jan an Bord, um den Wissenstransfer sicherzustellen.
  • Die Übergangskommission plante, leitete und vollzog die Führungskräftesuche innerhalb von acht Monaten. Die Kommission, der Mitglieder unseres Präsidiums sowie Mitarbeitende und Mitgliederdes Vereins und der deutschen Wikimedia-Community angehörten, wurde im Juni 2014 gebildet. Die Kommission hat konzentriert, effektiv und termingerecht gearbeitet. Wir sind davon überzeugt, dass ihre Erfahrungen beim kollaborativen Gestalten des Übergangs auch für das Movement allgemein sehr wertvoll ist. Deshalb plant die Kommission, ihre gewonnenen Erkenntnisse auf der bevorstehenden Wikimedia Conference zu teilen.
  • Mit dem Einstieg von Christian Rickerts im Mai 2015 werden wir einen neuen Vorstand haben, der die Schnittstelle zwischen Freiwilligen- und bezahlter Arbeit genau kennt und mit wertorientiertem Denken und methodischer Vielfalt vertraut ist. Außerdem verfügt er über Erfahrung in strategischer Beratung und Organisationsentwicklung. Das Movement wird Gelegenheit haben, Christian bei der Wikimedia Conference im Mai in Berlin und bei der Wikimania im Juli in Mexiko persönlich kennenzulernen.
  • Im November wurde ein neues Präsidium gewählt. Im Dezember erarbeitete das Präsidium neue Arbeitsstrukturen und Prozesse, die die Grundlage für effektive, transparente Überlegungs- und Entscheidungsfindungsverfahren sowie für eine reibungslose Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden, Vorstandsbüro und Mitgliedern schaffen. Das Präsidium konzentriert sich nun anstelle des operativen Ansatzes, der in den vergangenen Jahren mitunter Eingriffe in die Zuständigkeitsbereiche bezahlter Mitarbeitender mit sich brachte, auf seine satzungsgemäße Rolle der Beaufsichtigung und strategischen Steuerung.
  • Im November 2014 stimmte die Mitgliederversammlung für die Einrichtung eines unabhängigen Ausschusses zur Überprüfung der Vorgehensweisen rund um die Trennung vom Vorstand. Dieser Ausschuss soll mögliches Fehlverhalten oder sonstige Diskrepanzen im allgemeinen Prozess aufdecken. Er wird seine Ergebnisse und Empfehlungen bei der nächsten Mitgliederversammlung im April 2015 vorlegen.
  • Im Frühling 2014 initiierten Präsidium und Leitungsebene der Geschäftsstelle einen Governance-Review. Dieser entstand im Bewusstsein, dass sich einige Organisationsstrukturen und Prozesse nicht entsprechend der Größe und dem Umfang der Organisation mitentwickelt hatten. Wir beauftragten ein Beratungsunternehmen damit, eine neutrale Beurteilung und Empfehlungen abzugeben, wie wir Governance in den nächsten Jahren gestalten. Der Berichtsentwurf wurde kürzlich veröffentlicht, und wir erarbeiten derzeit Wege zur Umsetzung seiner Empfehlungen. Eine englische Version wird demnächst verfügbar sein.

Zusammengefasst: Trotz vieler Herausforderungen lernt WMDE, Wandel zu gestalten, während wir weiterhin unsere Programme entwickeln, unsere Finanzierungsbasis erweitern und unsere Organisationsstruktur verbessern.

Wachstum

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Steigende Mitgliederzahlen:

Mehr Veranstaltungen und Teilnehmer:

Wachstum der Netzwerke/Partnerschaften:

Zunahme der Freiwilligenaktivitäten:

Finanzielle Zusammenfassung

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Einnahmen

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„Bitte verwendeten Wechselkurs angeben:“

1 EUR = $ 1,35“

„Ertragsquelle“ „Währung“ „Erwartet“ „Erwartet - Revidiertes Budget“ „Erwartet“ Q2 Q3 Q4 „Kumulativ“ „Erwartet (USD)*“ „ Kumulativ (USD)*“ „Erklärungen für Abweichungen vom Plan“
Überweisungen von der Wikimedia Fördergesellschaft (direkte Spenden an WMDE) EUR 2,104,000 1,929,860 1,600,575 192,490 136,795 0 1,929,860 2,605,311 2,605,311 -
Mittel von FDC EUR 1,296,000 1,296,000 1,296,000 0 0 0 1,296,000 1,749,600 1,749,600 -
Übertrag aus 2013 EUR 500,000 500,000 500,000 0 0 0 500,000 675,000 675,000 -
Mitgliederbeiträge EUR 490,000 516,371 386,662 12,105 116,991 16,818.05 532,576.05 697,100.85 718,977.66 -
Drittmittel EUR 390,000 87,108 0 0 20,186.2 101,149.08 121,335.28 117,595.8 163,802.62 Verschiedene Subventionen, hauptsächlich für die OER-Konferenz
Sonstiges EUR 90,000 370,661 48 134,808.96 221,585.2 7,873.89 364,316.05 500,392.35 491,826.66 Unter anderem: endgültige Auszahlungen von EU-Fördermittel (TAO, RENDER), Einnahmen aus dem Veranstaltungsbereich, Verwaltungsgemeinkosten für Fundraising-Aktivitäten, Rückerstattung von Wikimedia-Konferenzkosten
Total EUR 4,870,000 4,700,000 3,783,285 339,403.96 495,557.4 125,841.02 4,744,087.38 6,345,000 6,404,517.96 -

Ausgaben

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„Tabelle 3“ Bitte alle Ausgaben in lokaler Währung angeben, sofern nicht in USD anzugeben.

(Die Spalte „Budgetiert“ sollte den für das Jahr erwarteten Gesamtbetrag widerspiegeln. Die Spalte „Kumulativ“ bezieht sich auf die bisherigen Gesamtaufwendungen des Jahres, und der Ausdruck „Bisher ausgegebener Betrag in Prozent“ bezeichnet das Verhältnis der kumulativen gegenüber den budgetierten Ausgaben.)

- Fundraising
Aufwendungen Währung Ursprünglich budgetiert Revidiertes Budget Q1 Q2 Q3 Q4 Kumulativ Budgetiert (USD)* Kumulativ (USD)* Bisher ausgegebener Anteil Erklärungen für Abweichungen vom Plan'
Attraktivere Förderangebote EUR 30,000 3,196 413.5 0 2,145.68 431.2 2,990.38 4,314.6 4,037.01 93.57% -
Programm Freiwillige: Freie Inhalte aus Freiwilligenprojekten EUR 110,000 268,637 46,089.08 52,592.95 69,199.79 91,538.84 259,420.66 362,659.95 350,217.89 96.57% -
Programm Freiwillige: Stärkere Initiativen und soziale Prozesse EUR 595,000 259,769.72 8,273.01 61,938.3 93,837.71 167,879.72 331,928.74 350,689.12 448,103.79 127.78% Die Budgetüberschreitung entstand durch die zusätzlichen Kosten für WikiCon (jährliche Konferenz der deutschsprachigen Communities).
Programm Freiwillige: Prozesse für die Strukturverbesserung EUR 7,000 1,030 618.8 411.6 0 0 1,030.4 1,390.5 1,391.04 100.04% -
Programm Institutionen: Absichtserklärungen zur Freigabe von Inhalten EUR 41,500 14,476 99,76 1,874.48 1,416.80 1,720.02 5,111.06 19,542.6 6,899.93 35.31% Budgetunterschreitung aufgrund des vorzeitigen Abschlusses des HIVE-Projekts.
Programm Institutionen: Freie Inhalte und Best Practices aus institutionellen Partnerschaften EUR 25,000 21,500 49.95 15,100.67 5,923.4 0 21,074.02 29,025 28,449.92 98.02% -
Programm Rahmenbedingungen: Kapazitäten als Interessenvertreter EUR 38,000 38,100 8,069.97 16,259.70 8,739.4 11,210.27 44,279.34 51,435 59,777.1 116.22% -
Programm Rahmenbedingungen: Wahrnehmung als Interessenvertreter EUR 135,000 122,688 1,322.14 12,617.18 82,313.56 11,486.25 107,739.13 165,628.8 145,447.82 87.82% -
Programm Rahmenbedingungen: Regulationen und Anreizsysteme EUR 0 0 0 0 0 0 0 0 0 - Nur Personal für diese Position
Wikidata EUR 29,000 33,000 6,810.85 12,787.55 12,756.3 4,090.84 36,445.54 44,550 49,201.47 110.44% -
Bereichsübergreifende Projekte EUR 42,500 56,595.28 13,659.03 27,483.1 12,043.38 13,440.23 66,625.74 76,403.62 89,944.74 117.72% -
Restauszahlung aus dem Community-Projektbudget 2013 EUR 12,000 0 0 0 0 0 0 0 0 - Es wurden keine weiteren Kosten generiert.
Projektgemeinkosten Team Communitys EUR 15,000 14,000 3,330.43 651.4 3,538.28 3,966.78 11,486.89 18,900 15,507.3 82.05% -
Projektgemeinkosten des Bereichs Politik & Gesellschaft EUR 15,000 6,104 684.55 2,293.57 2,923.22 11,113.14 17,014.48 8,240.4 22,969.54 278.74% Budgetüberschreitung durch zusätzliche Kosten durch die Koordinierung von GLAM-Aktivitäten (Reisekosten, Werbematerial).
Projektgemeinkosten des Bereichs Bildung & Wissen EUR 15,000 17,000 1,247.77 3,308.61 4,249.31 6,450.95 15,256.64 22,950 20,596.46 89.74% -
Projektgemeinkosten Software-Entwicklung EUR 5,000 5,897 267.5 483.16 2,844.07 1,263.51 4,858.24 7,960.95 6,558.62 82.38% -
Verwaltung EUR 700,000 1,083,612 170,648.71 235,240.3 330,996.19 238,399.13 975,284.33 1,462,876.2 1,316,633.84 90% -
Kommunikation EUR 220,000 104,021 13,555.37 36,023.06 46,171.2 31,953.45 127,703.08 140,428.35 172,399.15 122.77% Geringfügige Budgetüberschreitung aufgrund verschiedener zusätzlicher Kosten, u. a.: Übersetzungs- und mitgliederbezogene Kosten.
EUR 240,000 240,000 46,035.57 78,302.35 16,953.12 235,534.52 376,825.56 324,000 508,714.50 157.01% Die überaus erfolgreiche Fundraising-Kampagne führte zu höheren Kosten z. B. aufgrund einer höheren Zahl von Spendenbescheinigungen, Transaktionskosten etc.
Internationales EUR 130,000 95,393 7,052.82 68,341.21 9,909.32 7,723.78 93,027.13 128,780.55 125,586.62 97.52% -
Evaluation EUR 80,000 9,559 2,268.16 3,870.49 1,993.86 668.87 8,801.38 12,904.65 11,881.86 92.07% -
Eventmanagement EUR 10,000 7,208 4,265.22 1,617.25 1,472.46 6,000.47 13,355.4 9,730.8 18,029.79 185.29% Geringfügige Budgetüberschreitung aufgrund von zusätzlichen Kosten für Schulungen und Veranstaltungstechnik.
Präsidium EUR 90,000 114,322 10,746.74 32,075.18 4,551.76 27,998.96 105,372.64 154,334.7 142,253.06 92.17% -
Personalkosten WMDE EUR 2,525,000 2,423,891 591,238.24 566,886.17 628,661.34 682,498.43 2,469,284.18 3,272,252.85 3,333,533.64 101.87% -
Personalkosten WMFG EUR 200,000 200,000 29,629.68 46,543 55,401 62,721.13 194,294.81 270,000 262,297.99 97.15% -
Gesamt einschließlich Fundraisingkosten EUR 5,310,000 5,140,000 966,376.85 1,260,441.58 1,428,041.15 1,618,090.49 5,289,209.77 6,939,000 7,140,433.18 102.9% -
Gesamt ohne Fundraisingkosten EUR 4,870,000 4,700,000 890,711.6 1,151,855.93 1,355,687.03 1,319,834.84 4,718,089.4 6,345,000 6,369,420.69 100.38% -

"Anmerkungen zum Finanzteil:"

  • Bitte beachten: Der Präsidium genehmigte im Oktober 2014 ein revidiertes Budget für WMDE. Wir haben die Zahlen im dritten Quartal aufgrund unserer damaligen Erwartungen revidiert. Der bisher ausgegebene Prozentsatz bezieht sich auf dieses revidierte Budget.
  • Bitte beachten: Die Fundraising-Kosten werden hier aus Transparenzgründen angeführt, sind jedoch nicht Teil des Budgets von WMDE.

Fortschritt gemessen an den Zielen und Vorgaben des Vorjahrs

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Einführung

Die folgenden Teile dieses Berichts weichen in ihrer Struktur von der Form, die von den Mitarbeitern des FDC vorgegeben wurde, leicht ab. Die derzeitigen Formate der Quartalsberichte und des Impact Reports führen bei einer Organisation unserer Größe angesichts der schieren Anzahl, Komplexität und Vielfalt der Vorhaben zu leseunfreundlichen langen Dokumenten mit vielen Wiederholungen. Daher haben wir uns entschlossen, die Fragen nach Fortschritten, wichtigen Aktivitäten, Kennzahlen und gelernten Lektionen durch eine begrenzte Zahl beispielhafter Projekte darzustellen. Dies betrifft unsere Arbeit mit Freiwilligen (für die wir in der Vergangenheit kritisiert wurden), unsere politische Arbeit in Brüssel, Wikidata, freie Lehr- und Lernmaterialien sowie einige kleinere, unbekanntere Themen.

Sollten wir Aktivitäten, die für das FDC, seine Mitarbeiter oder die Communitys von Interesse sind, nicht erwähnt haben, sind wir jederzeit gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten.

Detaillierte Kennzahlen aller Programme sind auch in unseren Quartalsberichten 2014 enthalten: Q1, Q2, Q3

Alle Aktivitäten des Programms haben das Ziel, Freiwilligen die Erstellung von Freiem Wissen im Rahmen der Wikimedia-Bewegung zu ermöglichen. Hierzu wird der Förderbedarf der Communities von Wikimedia Deutschland erhoben und so verlässlich und schnell wie möglich erfüllt. Auf diese Weise werden Inhalte generiert und Freiwillige werden in ihren Aktivitäten motiviert. 2014 wird Wikimedia Deutschland folgende Ziele erreichen:

  • In der Wikimedia-Bewegung werden bestehende Förderangebote verstärkt angenommen, weil sie einfach, schnell und leicht verständlich sind. Die Zahl der Förderanfragen steigt von ca. 850 (Ticketzahl in der OTRS-Queue, 31.08.2012 bis 01.09.2013) auf 1.900 (im selben Zeitraum).
  • Die Förderangebote erreichen mehr Freiwillige, sowohl in Wikimedia-Projekten als auch darüber hinaus. Die Zahl der jährlich geförderten Freiwilligen steigt von 250 auf 400. (Bitte beachten: Diese Zahl beinhaltet nicht die Teilnehmer der von den geförderten Freiwilligen durchgeführten Projekte).
  • Der Förderbedarf für soziale Prozesse in Wikimedia-Communitys wird erhoben und erfüllt. 2014 wird die Anzahl der unterstützten Prozesse, die zu langfristigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen in Wikimedia-Communitys führen, von vier (im Zeitraum vom 1.1.2013 bis 31.12.2013) auf zehn (im selben Zeitraum) steigen.
Welche strategische Priorität bzw. strategischen Prioritäten der Wikimedia-Bewegung hat dieses Programm aufgegriffen, und wie?
  • Qualitätsverbesserung (langfristiges Hauptergebnis gemäß Erklärung im Veränderungsmodell)

„Unterstützung unserer Freiwilligen-Communitys durch technologische Verbesserungen.“

  • Förderung von Innovation

„Besserer Zugang zu Informationen, die das Gemeinschaftsgefühl, die Entscheidungsfindung und die Aktivitäten fördern" „Förderung der Annahme großartiger Ideen"

  • Höhere Beteiligung

„Entwicklung neuer Funktionen und Tools“ „Unterstützung der Gewinnung und kulturellen Einfindung neuerer Autoren“ „Förderung von Vielfalt“ „Unterstützung von Offline- und sozialen Veranstaltungen“ „Belohnung exzellenter Beiträge“ „Schaffung von Produkten und Services, die das Zugehörigkeitsgefühl und die Exzellenz unter Wikimedianern stärken“ „Unterstützung von Freiwilligeninitiativen, die das Wachstum der Communitys und der Projekte weltweit ankurbeln, wie z. B. Meet-ups, Öffentlichkeitsarbeit und andere innovative Freiwilligenaktivitäten“.

Fortschritt, Kennzahlen, Aktivitäten, Veränderungen, gelernte Lektionen

2014 war für das Team der Freiwilligenförderung (Team Communitys) von Wikimedia Deutschland ein Jahr großer Veränderungen. Es gab einen Wechsel der Leitung und auch der allgemeine Ansatz unserer Arbeit mit Communitys und der Arbeit der Geschäftsstelle veränderte sich. In der zweiten Hälfte 2014 veränderten wir uns von einem isolierten „Community-Unterstützungsteam“ zu einem „Ideenunterstützungslabor“, das sich von Wirkung leiten lässt und auf integrierte Weise mit der Softwareentwicklungsabteilung und den anderen WMDE-Teams zusammenarbeitet.

WMDE-Video über Freiwillige

Unsere Analyse der in letzter Zeit unterstützten Projekte zeigte eine erhebliche Lücke zwischen Ergebnissen und Wirkung zweier verschiedener Arten von Projekten auf: In gelegentlich unterstützten kleinen Projekten wurden interessante Inhalte generiert, sie führten aber so gut wie nie zur Entstehung von Lernmustern und nachhaltigen Ergebnissen und unterstützten auch nicht das On-Boarding neuer Community-Mitglieder. Dagegen waren von den Communitys geleitete thematische oder lokale Projekte von Gruppen oder hochaktiven Freiwilligen erfolgreicher: Sie erleichterten anderen Freiwilligen den Einstieg, verkürzten die Zeit von der Idee zur Projektumsetzung und hinterließen anderen Freiwilligengruppen Dokumentationen und gelernte Erkenntnisse.

In den vergangenen Jahren prüfte WMDE verschiedene Möglichkeiten, soziale Prozesse in den Wikimedia-Communitys zu unterstützen. Dabei wurde davon ausgegangen, dass Menschen, die einander persönlich kennen oder deren Online-Interaktionen angeleitet werden, besser online zusammenarbeiten. Obwohl das neu entwickelte Toolset „Wiki Dialog“ vielversprechende Ergebnisse erzielte, galt dies nicht für andere Ansätze (angeführt im dritten Ziel des FDC-Proposals) oder sie waren zu aufwändig. Einiges Feedback aus den Communitys kritisierte Methoden, die als bevormundend empfunden wurden, und wir stellten fest, dass das Engagement nachließ, wenn die Community-Arbeit von bezahlten Mitarbeitern übernommen wurde. 2015 werden wir diese Aktivitäten mit weniger direkten Mitteln aus unserem Budget unterstützen – anstatt sie selbst durchzuführen, werden wir Community-Mitglieder ermutigen, sie zu leiten.

Ab dem letzten Quartal 2014 führten diese gewonnenen Erkenntnisse zu einer Verschiebung: Wir hören auf, Einzelpersonen und soziale Prozesse zu unterstützen und fördern stattdessen die Fähigkeit zum Aufbau von lokalen und thematischen Gruppen. Die Theorie der Veränderung lautet: Freiwillige zu befähigen, Beiträge zum Freien Wissen zu leisten und ihnen die Entscheidung zu überlassen, warum, was und wie sie etwas tun, wird zu mehr Beiträgen und einer effizienteren Nutzung der Ressourcen der Bewegung führen.

Zur Einführung dieses neuen Ansatzes konzentrierten wir unsere Arbeit auf die nachstehenden Bereiche.

  • Das Fundament für Veränderungen ist weiterhin eine gesamtheitliche Beratung mit den Communitys. Gemeinsam mit den Community-Mitgliedern entwickeln wir die Unterstützungsrichtlinien, -strukturen und -pakete.
  • Wir haben mit der Umstellung unserer leicht unterschiedlichen Unterstützungsprogrammen auf einen einzigen Prozess begonnen.
  • Wir haben viele unserer Förder-Seiten zu einem einzigen Förder-Portal (Kürzel: WP:FÖ) zusammengefasst.
  • Wir haben damit begonnen, lokale Community-Gruppen in Hubs zu unterstützen, indem wir die Bedingungen verbessern, unter denen sie Inhalte schaffen können.

Aktivitäten, Meilensteine und Schlüsselkennzahlen

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Obwohl das Team verschiedene personelle Neuerungen und die oben erwähnte Änderung des Ansatzes durchlief, erhielten wir fast doppelt so viele Förderanträge wie vorher, verdoppelten die Zahl der Personen, die direkte Unterstützung über WMDE erhielten, sowie die Zahl der Media-Dateien, die als direkt von WMDE unterstützt gekennzeichnet sind:

Folgende Steigerungen wurden erreicht:

Implementierung des neuen Ansatzes: Lokale Räume

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Lokale Räume haben sich als kostengünstiger Weg erwiesen, Freiwillige zu befähigen, ihnen den Zugang zu Ressourcen zu erleichtern sowie die persönliche Zusammenarbeit zu fördern. Über die lokalen Büros hat die lokale Community einfachen Zugang zu Workshop- und Veranstaltungseinrichtungen, zu Projektunterstützung und sonstiger Unterstützung wie Büchern und Fotoausrüstung. Freiwillige in lokalen Räumen werden außerdem ermutigt, lokale Partnerschaften zu entwickeln und selbst finanzielle und nicht finanzielle Unterstützungen aufzubringen. In Köln und Hamburg gründeten lokale Community-Gruppen lokale Community-Räume, und in Hamburg und München bieten Partnerschaften vor Ort regelmäßig Wikipedia-Sprechstunden in der Zentralbibliothek an. In Hannover wurde gemeinsam mit dem lokalen Stadtklub ein lokaler Community-Raum eröffnet.

Freiwillige aus lokalen Community-Räumen bauen gemeinsam mit ausgewählten deutschen Verlagen eine „Wikipedia-Bibliothek“ auf. Kleine Referenzbibliotheken in den lokalen Büros erleichtern Wikipedianern jetzt auf lokaler Ebene den Zugang zu benötigter Literatur. Diese entstehen in Partnerschaften mit lokalen Bibliotheken und Verlagen (allesamt initiiert durch die lokalen Gruppen selbst).

Nachdem das WikiCheese-Crowdfunding in Frankreich großes Medieninteresse auf sich gezogen hatte, startete die lokale Community in Köln ein WikiCheese-Projekt, das schon einige Tage später beeindruckende Ergebnisse erzielte. Schon vor einem Jahr sagte WMDE die Finanzierung eines größeren WikiCheese-Projekts zu, das leider nie verwirklicht wurde. Doch später unterstützte der lokale Community-Raum Köln den Schnellstart intensiv. Das Ergebnis war wahrhaft köstlicher WikiCheese-Content:

Weitere Beispiele für den neuen Ansatz

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Wir starteten den Prototyp unseres Ideenlabor-Portals (jetzt ideen.wikimedia.de), das im zweiten Halbjahr 2014 bereits über 15.000 Besucher verzeichnete. Das Portal wird als Brücke zwischen On-Wiki- und Off-Wiki-Freiwilligenprojekten und Unterstützern dienen. Innovative Projekte können kommuniziert, gemeinsam entwickelt und für finanzielle und nicht finanzielle Unterstützung positioniert werden. Zudem können sie weitere Freiwillige anziehen.

Wikimedia Deutschland unterstützte im vierten Jahr in Folge die größte Versammlung von Community-Mitgliedern der deutschsprachigen Wikimedia-Projekte, die WikiCon. Zu der diesjährigen Veranstaltung in Köln kamen über 220 Teilnehmer. Dies ist einer der „sozialen Prozesse“, deren Wirkung und Kosten wir genau analysieren werden.

Einige vielversprechende Praktiken und Projekte illustrieren die Wirkung unseres neuen Ansatzes:

Alle diese Projektbeispiele haben eines gemeinsam: Sie beinhalten einen On-boarding-Prozess für Freiwillige und einen gemeinsamen Lernansatz sowie in einigen Fällen die Generierung von Lernmustern (Videos für WP).

Video Big Data einfach erklärt

Ausblick 2015

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Mit Stand März 2015 arbeiten wir mit acht lokalen Gruppen (Köln, Hamburg, Berlin, Hannover, Bremen, München, Stuttgart, Dresden (in Entwicklung), die verschiedene nachhaltige lokale Aktivitäten wie regelmäßige Editathons und offene lokale Wikipedia-Sprechstunden für lokale Content-Partnerschaften durchführen. Diese Freiwilligenaktivitäten basieren auf dem neuen Ansatz und fördern effektiv die lokale Kontaktanbahnung, Netzwerken und On-Wiki-Arbeit. Auf der Grundlage der von uns für das erste Quartal gesammelten Daten verzeichnen wir für 2015 insgesamt 200 bis Mitte März gemeldete unterstützte Aktivitäten.

Im zweiten Quartal werden wir die nächste Stufe unseres Ideenlabors ideen.wikimedia.de in Verbindung mit unserem On-Wiki-Support-Portal WP:FÖ über Wikimedia SingleUserLogin und Content-Syndication einführen.

Acht von mindestens zehn Lernmustern befinden sich derzeit in Entwicklung.

Zusätzliche Informationen:

Alle Aktivitäten des Programms Institutionen verfolgen ein gemeinsames langfristiges Ziel: Institutionen die Möglichkeit zu geben, Freies Wissen zur Wikimedia-Bewegung beizutragen. Hierzu unterstützt Wikimedia Deutschland die Entstehung von tragfähigen Beziehungen zwischen Wikimedianern und Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen. Auf der Grundlage dieser Beziehungen tragen die Institutionen mit freien Inhalten aktiv zu den Wikimedia-Projekten bei.

„2014 wird Wikimedia Deutschland folgende Ziele erreichen:“

  • Gemeinsam mit den Communities und geeigneten Partnerinstitutionen werden inhaltliche „weiße Flecken“ in den Wikimedia-Projekten identifiziert. In Netzwerktreffen und durch die gezielte Ansprache von Redaktionen und einzelnen Autoren entsteht eine Rangliste von fehlenden Inhalten.
  • Institutionen stehen mit Freiwilligen im Dialog, und es finden Treffen zur Koordinierung der lokalen Aktivitäten statt. Erfolgsgeschichten von gemeinsamen Projekten werden dokumentiert und für die Wikimedia-Bewegung verfügbar gemacht.
  • Wir sorgen mit Bildungs- und Beteiligungsangeboten, Software-Ressourcen sowie klaren Vorgaben für die Freigabe von Inhalten dafür, dass Institutionen Pilotprojekte durchführen. Erfolgsgeschichten von gemeinsamen Projekten werden dokumentiert und für die Wikimedia-Bewegung verfügbar gemacht.
Welche strategische Priorität bzw. strategischen Prioritäten der Wikimedia-Bewegung hat dieses Programm aufgegriffen, und wie?
  • Qualitätsverbesserung (langfristiges Hauptergebnis gemäß Erklärung im Veränderungsmodell)

„Unterstützung der Wikimedia-Bewegung bei der Entwicklung von Partnerschaften mit Institutionen und Allianzen.“ „Bereitstellung von Projektfinanzierungsmitteln für Bemühungen, die Wikimedia-Projekte mit der Arbeit von Kultur- und Lerninstitutionen zu verbinden.“ „Weltweite Sichtbarmachung dieser Aktivitäten durch unsere Kommunikationskanäle.“ „Entwicklung und Pflege der Dokumentation von Best-Practices, Blueprints, Standards und Kennzahlen im Zusammenhang mit den Partnerschaft mit Institutionen.“

  • Stabilisierung der Infrastruktur

„Förderung des Verständnisses unserer Arbeit und Motivation der Menschen, uns bei dieser Arbeit zu helfen.“

  • Förderung von Innovation

„Förderung der Annahme großartiger Ideen"

Fortschritt, Kennzahlen, Aktivitäten, Veränderungen, gelernte Lektionen
WMDE-Video über Wikipedia und Kulturinstitutionen

Die in diesem Vorschlag enthaltenen Ziele wurden durch verschiedene Projekte erreicht, die vom Bereich Politik & Gesellschaft von WMDE implementiert wurden (2015 wurde dieser Bereich mit dem Bereich Bildung & Wissen zusammengelegt). Dazu zählten Coding da Vinci, Glam on Tour sowie die Veröffentlichung von Open Content – Ein praktischer Leitfaden zum Einsatz von Open-Content-Lizenzen. An diesen Initiativen nahmen drei Mitarbeitende teil. Insgesamt gelang es WMDE viel besser, Freiwilligen und Institutionen zu zeigen, wie sie effektiv zusammenarbeiten, Ergebnisse produzieren und den Grundstein für zukünftige Zusammenarbeit legen können. Wir legten auch besonderen Wert auf die Kommunikation von Erfolgen und auf das Teilen von Erkenntnissen mit dem Movement (siehe nachstehende Links). Näheres zu den Aktivitäten, Ergebnissen und Erkenntnissen in den drei folgenden Projektberichten:

Coding da Vinci

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Kulturdaten wollen ein wildes Leben führen
Von allen gesammelten Kulturschätzen der Menschheit kann in Ausstellungen immer nur ein kleiner Teil gezeigt werden. Der Großteil dieser Schätze verbirgt sich in den Archiven von Museen, Bibliotheken und anderen Kulturinstitutionen. Viele von ihnen sind bereits in einem digitalen Format gespeichert. Unter den hochauflösenden Scans von Gemälden Alter Meister befinden sich digitalisierte Dokumente, Übersetzungen und Tausende von Audio-Dateien von Tierstimmen. Damit diese Datenschätze nicht ungenutzt bleiben, veranstaltete Wikimedia Deutschland gemeinsam mit Partnerorganisationen den größten deutschen Programmierwettbewerb für kulturelle Daten, Coding da Vinci (CdV). Bei diesem kulturellen Hackathon trafen sich 2014 150 begeisterte freiwillige Programmierer, um die von den teilnehmenden Kulturinstituten im Rahmen einer freien Lizenz gelieferten Datensätze in neue Webdienste, mobile Apps und Spiele zu verwandeln.

Der größte Kultur-Hackathon Deutschlands
Mit Coding da Vinci führten wir 2014 ein Pilotprojekt durch. Noch nie zuvor hatte es einen Hackathon gegeben, der Codierer und Kulturinstitute zusammenbrachte. Diese Veranstaltung ermöglichte es GLAM und Hackern, sich zu treffen und ins Gespräch zu kommen. Dabei hatten beide Gruppen Gelegenheit, die jeweiligen Kulturdaten in einem neuen Licht zu betrachten. Bei dem Hackathon lernten die kulturellen Einrichtungen auch die Arbeitsweise der Freiwilligen sowie die freien Lizenzen und die Anforderungen kennen, die ihre Daten erfüllen mussten. Coding da Vinci bot den teilnehmenden kulturellen Einrichtungen auch Zugang zur Open-Source-Community. Sie erfuhren, was von ihren Daten erwartet wird, damit diese als Freies Wissen betrachtet werden können, und welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn Daten freigegeben werden, z. B. die „unregulierte“ Wiederverwendung durch Apps, Websites etc.

Wir stellten der Wikimedia-Bewegung unsere Erkenntnisse durch verschiedene Blogposts und Postings von Mailinglisten zur Verfügung. Außerdem hielten wir Vorträge auf verschiedenen Konferenzen wie z. B. Wikimania. Coding da Vinci diente als Vorbild für den Kultur-Hackathon, der vor kurzem in der Schweiz stattfand.

Ergebnisse/Outputs

Neben den oben erwähnten 17 Apps, die während des Hackathons unter freien Lizenzen entwickelt wurden, konnten außerdem viele nachhaltige Beziehungen zu Kulturinstitutionen geknüpft werden, und eine breite Öffentlichkeit konnte für das Thema interessiert werden. Coding da Vinci wird 2015 wiederholt werden, diesmal mit GLAM aus ganz Deutschland (schwächerer Fokus auf Berlin).

Coding da Vinci zeigte, wie fruchtbar und spannend die Zusammenarbeit mit Freiwilligen aus der Hacker-Community sein kann. Die Anwendungen, die entwickelt wurden, eignen sich für den täglichen Gebrauch und sind auch für Laien verständlich. Sie zeigen, dass kulturelle Daten für die Entwicklung kreativer Anwendungen von entscheidender Bedeutung sind, und dass die Verwendung freier Lizenzen eine wichtige Rolle für ihre Entwicklung und Verteilung spielt. Nur so können sie weitergegeben und wiederverwendet werden. Gleichzeitig zeigen diese Apps, dass Daten nicht langweilig sein müssen. Coding da Vinci brachte zugängliche kulturelle Daten wie die Chirpy Clock oder den Cyberbeetle hervor. Das zeigte sich auch bei der Preisverleihung, an der über 200 Personen teilnahmen, um alle Projektpräsentationen zu sehen. Nach der Veranstaltung hob die Presse in Medienberichten die Bedeutung freier kultureller Daten hervor.

Viele dieser Daten sind auch für Wikimedia-Projekte (z.B. Wikidata, Wikimedia Commons) von großer Bedeutung und könnten mit etwas Aufwand integriert werden. So könnten sie eine nachhaltige Wirkung auf das Freie Wissen haben.

Es wurde sehr bald klar, dass Coding da Vinci auch für Kulturinstitutionen ein interessantes Format ist. Für die Ausgabe 2015 konnten wir in kurzer Zeit viele neue Partner gewinnen. Bisher haben sich 15 von ihnen als Datenspender eingetragen.

Haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben?
Vor dem Start von Coding da Vinci hofften wir, fünf Kulturinstitutionen zu finden, die bereit sein würden, sich an dem Hackathon zu beteiligen und Daten zu spenden. Dieses Ziel erreichten wir in sehr kurzer Zeit. Am Ende fanden wir sogar 17 solcher Einrichtungen. Mit den meisten stehen wir immer noch in Kontakt, und viele von ihnen werden an Coding da Vinci 2015 teilnehmen. Außerdem haben wir die neue Gruppe von Freiwilligen erreicht, die wir zuvor nicht angesprochen hatten, als wir mit GLAM zusammenarbeiteten: Codierer. Wir hielten mehr Anträge als erwartet, doch am meisten überraschte uns die Kreativität der Endprodukte.

Leider schafften wir es nicht, die gespendeten Daten über Wikimedia-Projekte bereitzustellen. Obwohl inzwischen alle gespendeten Daten unter einer freien Lizenz verfügbar sind, war es nicht möglich, alle als Datensätze/Pakete in die Wikimedia-Projekte zu integrieren. Außerdem konnten die Daten, die auf Wikimedia-Projekte hochgeladen werden konnten, nicht als Paket heruntergeladen werden. Das machte die Arbeitsabläufe für die Teilnehmer während des Hackathons kompliziert, sodass sie auf andere Plattformen zurückgreifen mussten. So mussten die Teilnehmer in die Datenpflege viel Zeit investieren, die ihnen für das Programmieren fehlte.

Erkenntnisse und Ausblick 2015
Coding da Vinci wird 2015 wiederholt werden. Das war aufgrund der hohen Zahl der Teilnehmer, der entwickelten Applikationen, der Öffentlichkeitswirkung und der teilnehmenden GLAM sehr bald klar.

2014 stellten wir fest, dass es wichtig ist, Daten in einer leicht verwendbaren Form bereitzustellen, vor allem weil die Teilnehmer eine solche Veranstaltung in ihrer Freizeit besuchen. Es war größtenteils nicht möglich, die Datendateien als Datensätze herunterzuladen, vor allem nicht von unseren eigenen Plattformen. Deshalb mussten die Teilnehmer zu viel Zeit für die Datenpflege aufwenden.

Die Qualität der Datensätze war sehr unterschiedlich. Deshalb müssen wir 2015 gemeinsam mit den GLAM ein gemeinsames Verständnis der notwendigen Datenqualität anstreben.

Da die meisten GLAM aus Berlin an Coding da Vinci teilnahmen, halten wir 2015 Ausschau nach neuen nationalen Partnern. Diese kamen 2014 meist aus dem Großraum Berlin, obwohl wir Reisestipendien angeboten haben. Für 2015 möchten wir Teilnehmer aus ganz Deutschland gewinnen.

GLAM on Tour

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Mit dem Projekt GLAM on Tour (GLAM=Galleries, Libraries, Archives, Museums) unterstützen wir die Zusammenarbeit zwischen Kulturinstituten und GLAM-Freiwilligen auf lokaler Ebene. Das langfristige Ziel dieses Projekt besteht darin, Freiwillige und Kulturinstitute zu ermutigen, Partnerschaften einzugehen und so die Voraussetzungen für Freies Wissen zu verbessern. 2014 wollten wir auch Best Practices dokumentieren, um die Vorteile der Zusammenarbeit von Wikimedia-Freiwilligen und Kulturinstitutionen zu verdeutlichen.

2014 führten wir vier GLAM on Tour-Veranstaltungen durch, die alle auf der Projektseite dokumentiert sind. Die Aktivitäten von WMDE:

  • Wir identifizierten geeignete institutionelle Partner für die Zusammenarbeit.
  • Wir förderten die Kommunikation zwischen Community-Mitgliedern und den Institutionen, mit denen sie bevorzugt arbeiten wollten.
  • Wir boten Beratung und professionelle Unterstützung und organisierten und koordinierten auch die Veranstaltungen.

Durch die Projekte stieg die Zahl von Freiwilligen und Kulturinstituten, die an einer Zusammenarbeit mit der Wikimedia-Bewegung interessiert sind – ein sehr ermutigendes Ergebnis.

Dinge, die nicht planmäßig liefen:

  • Interessierte Freiwillige kamen aus ganz Deutschland, um an GLAM-Veranstaltungen teilzunehmen. Obwohl das großartig ist, lag der ursprüngliche Fokus des Projekts auf der lokalen Zusammenarbeit.
  • Im Lauf des Jahres wurde klar, dass die Zusammenarbeit infolge von GLAM-Veranstaltungen kein automatischer Erfolg war, sondern oft zusätzlicher Unterstützung bedurfte.

Erkenntnisse für 2015:

  • Die lokalen Communities müssen effizienter angesprochen und befähigt werden, eigene GLAM-Veranstaltungen durchzuführen.
  • Um alle Anträge neutral und gezielt bearbeiten zu können, müssen wir standardisierte Unterstützungskriterien für die Wikipedia on GLAM-Tour entwickeln. Derzeit erhalten wir zu viele Anfragen.

Open Content – Ein praktischer Leitfaden für die Verwendung von Open Content-Lizenzen

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Open Content A Practical Guide to Using Creative Commons Licences

2014 veröffentlichten wir den Leitfaden für die Verwendung von Open Content- Lizenzen. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit zwei Partnern erstellt: der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir konnten Till Kreutzer, den renommierten, auf Urheberrecht, Markenrecht, Persönlichkeits- und Datenschutzrechte spezialisierten Rechtsanwalt als Autor gewinnen.

Dieser umfangreiche Leitfaden ist der erste weltweit, der die soeben veröffentlichte Version 4.0 der Creative Commons-Lizenzen enthält. Außerdem haben wir den Leitfaden in englischer Sprache veröffentlicht, damit er von der gesamten Wikimedia-Bewegung verwendet und in die eigenen Sprachen übertragen werden kann. Auf diese Weise wird der Leserkreis vergrößert und die Wirkung verstärkt.

„Open Content – A Practical Guide To Using Open Content Licences“ betrachtet freie Lizenzen, vor allem Creative Commons- Lizenzen, unter einem sehr praktischen Gesichtspunkt. Der Leitfaden erklärt die einzelnen Module der Lizenzen, um Benutzern und Weiterverwendern die rechtlichen Konsequenzen dieser Lizenzen vor Augen zu führen. So erklärt das Kapitel über die Creative Commons Attribution-ShareAlike-Lizenz das rechtliche Konzept von Wikipedia mit seinen vielen Autoren genau. Als praktische Leitlinie ermutigt die Publikation Content-Autoren, freie Lizenzen zu verwenden und damit die öffentlichen Güter zu vermehren.

Um sicherzugehen, dass die Wikimedia-Bewegung von der Veröffentlichung dieser Publikation erfuhr, entwickelten wir eine Kommunikationsstrategie, die als zentrales Element eine Projektseite, Blog-Posts und Mailinglisten-Beiträge enthielt und Multiplikatoren der Bewegung ansprach. Nach der Veröffentlichung des Leitfadens im November 2014 wurde die Projektseite fast 3.000 Mal aufgerufen. Die PDF-Version des Leitfadens wurde über 1.000 Mal aufgerufen.

Der GLAM on Tour Film illustriert die Zusammenarbeit zwischen Freiwilligen und Kultur-Institutionen

Wir haben aus dem Erfolg des Leitfadens gelernt, wie wichtig es ist, bei der Planung eines solchen Projekts eine Kommunikationsstrategie festzulegen. Da Wikimedia eine weltweite Bewegung ist, sollten alle potenziellen Interessengruppen einbezogen werden, wenn ein Thema angesprochen wird, das sie verwenden und teilen können und auf dem sie bei ihrer programmatischen Arbeit aufbauen können.

Da unsere Strategie betreffend die Bewegung und die Verteilung dieser Publikation extrem gut funktionierte, entwickelten wir ein Lernmuster zu diesem Thema.

Zusätzliche Informationen

Coding da Vinci:

GLAM on Tour:

Alle Aktivitäten innerhalb des rechtlichen und sozialen Rahmenprogramms verfolgen ein gemeinsames langfristiges Ziel:

Die allgemeinen Voraussetzungen für die Förderung des Freien Wissens müssen verbessert werden. Gesellschaftliche Entscheidungsträger können die allgemeinen Voraussetzungen für die Erstellung, Sammlung und Verbreitung freier Inhalte durch Gesetze, institutionelle Regeln und Expertenempfehlungen verändern. WMDE möchte dazu beitragen, den Einfluss der Wikimedia-Bewegung auf diese gesellschaftlichen Entscheidungsträger zu vergrößern, damit sich die Voraussetzungen für Freies Wissen nicht verschlechtern, sondern im Idealfall verbessern. Das ist der Weg, mit dem wir Sorge dafür tragen wollen, dass Menschen möglich ist, Qualität und Quantität der Inhalte der Wikimedia-Projekte auf lange Sicht zu erhöhen. „2014 wird Wikimedia Deutschland folgende Ziele erreichen:“

  • In der Wikimedia-Bewegung gibt es verbindliche Abstimmungsprozesse, regelmäßige Diskussionen und Kontakte für die Positionierung auf EU-Ebene. Es existieren Richtlinien für die Verfassung von EU-Erklärungen sowie festgelegte Ansprechpartner bei der Wikimedia Foundation und bei mindestens 70 % der EU-Chapter.
  • Wir machen Wikimedia-relevante Themen durch die Erweiterung von Netzwerken, Monitoring, Unterlagen und Veranstaltungen sichtbar. Wir entwickeln gemeinsame Produkte (Veranstaltungen, Pilotprojekte) und intensivieren die Zusammenarbeit (Kontaktfrequenz, Kommunikationsdichte).
  • Unsere Begründung, warum mehr staatliche Werke gemeinfrei sein sollten, ist abgeschlossen und innerhalb der Wikimedia-Bewegung anerkannt. Durch die gemeinsame Formulierung von Kernanliegen und Handlungsempfehlungen steigt die fachliche Kompetenz der Wikimedia-Bewegung.
  • Unsere Position zu freien Bildungsmaterialien (Open Educational Resources – OER) ist klar und in der Wikimedia-Bewegung anerkannt. Durch die gemeinsame Formulierung von Kernanliegen und Handlungsempfehlungen steigt die fachliche Kompetenz der Wikimedia-Bewegung.
Welche strategische Priorität bzw. strategischen Prioritäten der Wikimedia-Bewegung hat dieses Programm aufgegriffen, und wie?
  • Stabilisierung der Infrastruktur (langfristiges Hauptergebnis siehe Erklärung im Veränderungsmodell)

„Unterstützung der Verbesserung von (...) Bedingungen, die den ungehinderten Zugang zu Online-Informationen weltweit ermöglichen“ „Förderung des Verständnisses unserer Arbeit und Motivation der Menschen, uns bei dieser Arbeit zu helfen.“ „Aufbau interner Kapazitäten für eine bessere Unterstützung der Bewegung und die Erreichung ihrer strategischen Ziele.“

  • Förderung von Innovation

„Besserer Zugang zu Informationen, die das Gemeinschaftsgefühl, die Entscheidungsfindung und die Aktivitäten fördern." „Förderung der Annahme großartiger Ideen"

Fortschritt, Kennzahlen, Aktivitäten, Veränderungen, gelernte Lektionen
WMDE video on responsibility in Europe

Das rechtliche und soziale Rahmenprogramm ist einer der am schnellsten wachsenden und aktivsten Vorhaben von WMDE 2014. Einige der Ziele, die im Sommer 2013 formuliert wurden, haben sich 2014 im Einklang mit den externen Chancen und politischen Entwicklungen geändert. Staatliche Werke rückten nicht so stark in den Fokus wie von uns erwartet, haben jedoch Eingang in die politischen Erklärungen gefunden, die wir gemeinsam mit unseren Brüsseler Verbündeten entwickelten. Die Reform des Urheberrechts stand in Brüssel klar im Mittelpunkt. Bei den beiden folgenden Storys geht es um Aktivitäten, Leistungen und Erkenntnisse. Sie berichten über unsere politische Arbeit in Brüssel und über unsere Arbeit zur Förderung von freien Lern- und Lehrmaterialien in Deutschland.

Free Knowledge Advocacy Group

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2014 verstärkten wir unsere Aktivitäten zur Verbesserung der rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen für Freies Wissen auf europäischer Ebene. Indem wir die Aktivitäten der europäischen Wikimedia-Chapter innerhalb der Free Knowledge Advocacy Group 2013 koordinierten, riefen wir eine Initiative zu Formulierung eines modernen Urheberrechtsgesetzes ins Leben. Die Gruppe besteht jetzt aus 15 Wikimedia-Chaptern. Im vergangenen Jahr erlebten wir, wie vorteilhaft es ist, die Kräfte zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Wikimedia auf EU-Ebene zu bündeln und von den politischen Entscheidungsträgern als wichtiger Stakeholder anerkannt zu werden. Da sich die einzelnen Chapter die finanzielle Belastung teilen, können wir unsere lokale Struktur in Brüssel aufrecht erhalten und die Fortschrittsberichte aufeinander abstimmen. Alle beteiligten Chapter – einschließlich WMDE – stehen nun vor der Herausforderung, ergänzende Aktivitäten auf nationaler Ebene zu entwickeln, zumal der Europäische Rat eine „Konsensmaschinerie“ der nationalen Regierungen ist.

Dimitar Dimitrov – „unser Mann in Brüssel“ – erzählt diese Erfolgsgeschichte aus seiner Sicht.

OER-Konferenz

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Von einer offenen Enzyklopädie zu einer offenen Gesellschaft

WMDE video on Wikipedia in the classrooms

Unser Ziel ist es, die Idee des Freien Wissens zu einem Teil unseres täglichen Lebens zu machen. Dazu gehört das Recht auf Bildung, das in unsere moderne digitale Gesellschaft übersetzt werden muss. Im Einklang mit dem Wikipedia-Prinzip streben wir an, dass kollaboratives Lernen mit frei nutzbaren Inhalten zur Norm in Klassenzimmern und Hörsälen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, machten wir uns daran, das Thema der Open Educational Resources (OER) in Deutschland auf die politische Agenda zu bringen.

2013 begannen wir, politische Entscheidungsträger, Bildungsinstitutionen und andere interessierte Parteien zusammenzubringen, indem wir die erste OER-Konferenz in Kontinentaleuropa organisierten. Da das Thema OER (auf Deutsch: freie Lehr- und Lernmaterialien) in Deutschland davor kaum bekannt war, richteten wir ein Netzwerk ein und tauschten Ideen über das transformative Potenzial von unter freien Lizenzen gemeinsam erstellten Bildungsmaterialien aus.

Infolge unserer OER-Konferenz 2013 traten hochrangige Institutionen aus dem bildungspolitischen Sektor mit dem Wunsch an uns heran, für die zweite OER-Konferenz 2014 unsere Partner zu werden. Mit Partnern wie der Bundeszentrale für politische Bildung, der Deutschen UNESCO-Kommission und vielen anderen gelang es uns, die Teilnehmerschaft der Konferenz zu verdoppeln und unsere Reichweite signifikant zu erhöhen. Wir sorgten für eine größere Vielfalt der vertretenen Anspruchsgruppen: Bildungsverlage sowie international tätige NGOs waren gleichermaßen an der Diskussion der Zukunft von OER interessiert.

Wir konnten auch unsere finanziellen Ressourcen für die OER-Konferenz 2014 diversifizieren. Fast die Hälfte aller Finanzmittel für die Konferenz kam von Partnerinstitutionen, die unsere Ansichten über die Bedeutung offener Bildungsressourcen für die Gesellschaft teilen.

Nachdem wir die Agenda mit der Konferenz 2013 erfolgreich festgelegt hatten, wurde das Thema OER unter politischen Entscheidungsträgern weithin diskutiert. 2014 intensivierten wir unsere Bemühungen, uns bei dem Thema mit wichtigen Anspruchsgruppen zusammenzutun, und initiierten das Bündnis Freie Bildung (BFB) gemeinsam mit Creative Commons und der Open Knowledge Foundation Deutschland. Gemeinsam mit anderen Partnern formulierten wir eine klare Position mit empfohlenen Maßnahmen zum Thema OER. Wir kommunizierten unsere Position im breiten Rahmen und hielten politische Entscheidungsträger auf dem Laufenden über das Thema. Immer mehr wichtige Anspruchsgruppen treten dem BFB bei. Indem sie zahlreiche Experten und Institutionen zusammenbringt, verschafft sich die Gruppe eine Pionierrolle beim Thema freie Bildungsmaterialien.

Es freute uns sehr festzustellen, dass das Thema OER einen immer höheren Stellenwert auf der politischen Agenda erhält. Nicht nur, dass der Berliner Senat beschloss, Wege zur Implementierung von OER in Berliner Schulen zu finden. Auch die Kultusministerkonferenzen der Länder der Bundesrepublik Deutschland und das Bundesministerium für Bildung und Forschung bildeten eine Expertengruppe mit dem Auftrag, Maßnahmen für die Implementierung von OER im Bildungssystem in ganz Deutschland zu empfehlen. Mitglieder dieser Expertengruppe nahmen als Gäste an der OER-Konferenz teil. Wir ergriffen die Gelegenheit, um unsere Beiträge und unser einschlägiges Fachwissen – zum Beispiel in Hinblick auf die korrekte freie Lizenzierung – beizusteuern. Seither lieferte die Expertengruppe ihre Erklärung und ihre Maßnahmenempfehlungen und schlug Bildungsmaßnahmen vor, um OER in die Praxis umzusetzen.

Im kommenden Jahr werden wir gemeinsam mit den OER-Anspruchsgruppen und politischen wie gesellschaftlichen Entscheiderinnen und Entscheidern OER in Deutschland substantiell voranbringen. Mit einem OER-Modellvorhaben wollen wir 2015 das Thema auf allen Ebenen adressieren und durch eine transparente und partizipative Heransgehensweise die Akzeptanz und Bereitschaft für OER stärken und ausbauen. Alle Aktivitäten für das Modellvorhaben zielen auch auf 2016. Wir werden weiterhin als zentrale Anspruchsgruppe zum Thema OER an der Konsolidierung unserer Position arbeiten, indem wir externe Finanzierungen sichern. Mit unserer Arbeit wird der Weg zum praktischen Einsatz von freien Bildungsmaterialien im Klassenzimmer, an Universitäten und zu Hause geebnet.

Zusätzliche Informationen: OER-Konferenz 2014:

Partner Websites:

Videos:

Bilder auf Commons:

Konferenz-Umfrage:

Software Engineering war zum Zeitpunkt der Vorlage des APG-Proposals 2014 kein ausgereiftes Programm, hat sich jedoch im vergangenen Jahr auf jeden Fall zu einer zentralen Organisationseinheit entwickelt, die mehrere Programme mit Zielen und Vorgaben durchführt und dabei agile Planungs- und Entwicklungsprozesse verwendet. Software Engineering unterstützt die anderen programmatischen Teams und Projekte, wie zum Beispiel Fundraising. Hauptschwerpunkt des Teams ist die Weiterentwicklung von Wikidata.

Wikidata

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WMDE video on Wikidata

Wikidata – Giving more people more access to more knowledge

Mit Wikidata, einem der jüngsten Wikimedia-Projekte, haben wir eine kollaborative zentrale Datenbank und effektive Tools entwickelt, um die Gesamtheit des menschlichen Wissens maschinell lesbar, frei zugänglich und leicht teilbar zu machen. Wikidata wächst von Tag zu Tag und wird immer erfolgreicher: Immer mehr Autoren treten der Wikidata-Community bei, und immer mehr Themen werden abgedeckt. Deshalb müssen von Wikidata auch immer mehr Daten bearbeitet werden. Daher konzentrierte sich das Software-Entwicklungsteam von WMDE 2014 in Bezug auf Wikidata und seine Community auf Datenqualität und Vertrauen.

Der Schlüssel zum Erfolg von Wikidata

Der Schlüssel zum Erfolg von Wikidata ist relativ einfach: Wir haben eine großartige Community, mit der wir sehr eng zusammenarbeiten. Die wichtigsten Prinzipien sind Offenheit und Augenhöhe:

  • Unser Entwicklungsplan ist online zugänglich, und wir veröffentlichen eine wöchentliche Zusammenfassung [2] über unsere Fortschritte bei Wikidata.
  • Innerhalb von Wikidata bekommen wir Input und Vorschläge zu den Funktionen, die die Community braucht, die wir uns zu Herzen nehmen.
  • Wir hören der Community zu und kommunizieren mit ihr, z. B. über soziale Medien, IRC-Chats, per E-Mail und persönlich. Vor allem unsere Produktmanagerin Lydia ist immer bereit zuzuhören, zu erklären und Ideen auszutauschen.
  • Die Community und das Software-Entwicklungsteam von WMDE arbeiten eng zusammen und verfolgen dasselbe Ziel: Wikidata so gut zu machen wie nur möglich.
  • Das Gefühl, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, und die Transparenz der Arbeit sorgen dafür, dass sich die Vollzeitentwickler bei WMDE und die Freiwilligen, die an Wikidata arbeiten, als Team betrachten. Genau aus diesem Grund wurde der Open Data Award von Lydia Pintscher (Wikidata-Produktmanagerin bei WMDE) und Magnus Manske (als Vertreter der Community) gemeinsam entgegengenommen.

Effektive Tools

Eines der Ziele von Wikidata besteht darin, das Leben der Autoren von Wikipedia zu erleichtern, damit sie sich auf die Erstellung von Inhalten für ihre Artikel konzentrieren können. Dafür sollen langwierige Copy-and-Paste-Aufgaben wie die Datenpflege über Infoboxen oder das Verlinken von Artikeln mit Wikipedia in anderen Sprachen und mit Schwesterprojekten vereinfacht werden. Wir haben auch an den Tools zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit für Wikidata-Benutzer gearbeitet, zum Beispiel am Frageservice von Wikidata, mit dem Benutzer komplexe Fragen zu einzelnen Elementen innerhalb von Wikidata ausführen können. Weitere Beispiele sind auf der Projektseite zu finden.

Ermutigung neuer Autoren, Beiträge zu leisten

Wikidata ist unter anderem auch ein großartiges Projekt, das neue Autoren ermutigt, Beiträge zum Freien Wissen zu leisten. Vor einem Jahr hatten wir etwa 12.000 aktive Autoren (mit mindestens einem Beitrag innerhalb von 30 Tagen). Jetzt sind es über 15.000. Eine Möglichkeit, neuen Freiwilligen bei der Verfassung von Beiträgen für Wikidata zu helfen, besteht in Guided Tours die die grundlegenden Funktionen von Wikidata erklären und zeigen, wie einfach es ist beizutragen. Wie unterhaltsam das Editieren für Wikidata ist, zeigt zum Beispiel auch das Wikidata-Spiel Wikidata-Game, bei dem kleine Entscheidungen zu treffen sind wie beispielsweise, ob sich der Name eines Wikipedia-Artikels auf eine Person beziehen soll.

Mehr Daten bedeutet nicht automatisch bessere Daten

2014 wurde die Erfolgsstory von Wikidata von zahlreichen Institutionen außerhalb der Welt von Wikimedia anerkannt. Die Tatsache, dass Google seine Datenbank Freebase spendete, zeigt, dass das Potenzial von Wikidata breite Anerkennung findet und dass großes Vertrauen in unser Projekt besteht. Angesichts dieser wachsenden Datenmengen haben wir uns entschlossen, die Datenqualität zu unserer Priorität zu machen. Wir haben das Glück, exzellente Partner zu haben. Ein Beispiel ist das Wikidata-Qualitätsteam, ein Team von Studierenden des Hasso-Plattner-Instituts, das an Tools arbeitet, mit denen die Datenqualität in Wikidata kontrolliert und verbessert werden kann. Diese Tools vergleichen die Daten in Wikidata mit anderen Datenbanken oder führen laufend Verletzungskontrollen durch. Außerdem identifizieren sie Fehler in den Daten, indem sie zum Beispiel Einträge von Personen mit einem Alter von über 150 Jahren anzeigen. Das erleichtert es uns, diese Fehler schnell zu beheben.

Wikidata in der Zukunft

Wir betrachten Wikidata als Rückgrat des Wikimedia-Universums und als Schaltstelle für das offene Datennetz mit seinem unermesslichen Potenzial. Immer mehr Sprachversionen von Wikipedia und immer mehr andere Wikimedia-Projekte verwenden unsere zentrale Datenbank. Gleichzeitig bekunden auch andere Organisationen außerhalb der Wikimedia-Bewegung ihr Interesse an den Möglichkeiten, auf der Grundlage von Wikidata an neuen Tools zu arbeiten. Beispiele sind Histropedia (eine grafische Zeitleiste der Geschichte), askplatypus (ein Open Source-Rahmen für Fragen und Antworten) und Inventaire (Projekt zur Bücherinventarisierung). Alle diese Beispiele zeigen, dass Wikidata und sein Schwerpunkt auf eine enge Zusammenarbeit mit der Community und anderen Anspruchsgruppen großartige Möglichkeiten schaffen, Neues zu lernen, und mehr Menschen mehr Zugang zu mehr Wissen eröffnen.

Open Access-Signale

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Das Open Access-Signalisierungsprojekt ist ein großartiges Beispiel für eine hauptsächlich von Freiwilligen getragene Initiative, die sich aus einer vorhergehenden Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Daniel Mietchen ergab und von Wikimedia Deutschland unterstützt wird. Das Projekt koordiniert die Implementierung eines Systems, das Informationen von Wikidata verwendet, um anzuzeigen, ob auf Wikipedia zitierte Referenzen frei weiterverwendet werden dürfen. Das Projekt wurde von den Open Society Foundations finanziert, und das Nachfolgeprojekt, das diese Arbeit fortsetzen wird, soll 2015 ebenfalls mit Finanzmitteln von OSF ausgestattet werden. Mietchen arbeitete unabhängig. Die Unterstützung durch WMDE konzentrierte sich auf die Projektüberwachung durch den Leiter der Software-Entwicklungsabteilung und auf die Abrechnung und Verwaltung des Förderbudgets. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen einige neue Projekte wie die Beteiligung von WMDE an einem Vorschlag für die EU-Kommission im Rahmen des Forschungsprogramms Horizon 2020. Mit unserer Unterstützung präsentierte Mietchen den EU-Vorschlag zur einer möglichen Integration von Wikidata in die wissenschaftliche Forschung, um konstruktive Interaktionen zwischen professionellen Forschungsinstitutionen und Citizen Science- und Wissensinitiativen zu unterstützen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, die das Potenzial von langfristigen Auswirkungen unseres Schwerpunkts verdeutlichen, den wir auf die Entwicklung nachhaltiger Partnerschaften mit Institutionen und Freiwilligen legen. Wir sind derzeit Partner einer Reihe zusätzlicher Forschungsvorschläge an die EU an der Schnittstelle von Freiem Wissen, Open Science und Aufbau von IT-Infrastruktur.

Ein Blick auf die Wikimedia-Bewegung: Chapters Dialogue

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Der Chapters Dialogue von 2013-14 vermittelte der Wikimedia-Bewegung einen erstmaligen umfassenden Überblick über Rollen, Beziehungen und Verantwortlichkeiten innerhalb der und zwischen den Wikimedia-Organisationen, den Chaptern und der Wikimedia Foundation. Wir interviewten 94 wichtigen Personen aus den Organisationen und Ausschüssen der Bewegung und synthetisierten und visualisierten die Erkenntnisse mithilfe der Design-Thinking-Methode. Die Erkenntnisse des Chapters Dialogue-Prozesses wurden der Bewegung bei verschiedenen Anlässen und in unterschiedlichen Formaten präsentiert: Präsentationen, die insgesamt ca. 180 Mitglieder der Bewegung erreichten, fanden beim Präsidiums-Workshop in London, beim Vorstands-Meeting in Berlin, bei der Wikimedia Conference und bei der Wikimania statt. Neben diesen Offline-Aktivitäten veröffentlichten wir ein umfassendes Dossier (58-seitiges PDF, MetaWiki-Portal) und den abschließenden Film (30 Min.). Alle 94 Interviewpartner wurden persönlich über die Veröffentlichung informiert, und die für die Bewegung relevanten Informationskanäle (Mailinglisten, eine spezielle Facebook-Seite mit 300 Fans, Twitter, WMDE-Blog, Movement-Blog) wurden verwendet, um die Ergebnisse auf einer möglichst breiten Basis zu veröffentlichen.

Der Chapters Dialogue zeigte, dass die derzeitige Situation die Wikimedia-Bewegung dabei hemmt, Freies Wissen effektiv zu verbreiten. Anstatt ihr volles Potenzial auszuschöpfen und die Wirkung richtig zu definieren und zu erzielen, dreht sich die Bewegung um sich selbst und steht sich selbst im Wege. Organisationen bauen lokale Redundanzen auf, anstatt aus Denkmustern auszubrechen und sich auf ihre eigenen und einmaligen Kompetenzen oder auf die lokalen Gegebenheiten zu konzentrieren. Jedes Chapter hat seine eigenen GLAM-, Bildungs-, Kontaktanbahnungs- und Community-Aktivitäten, die alle von Grund auf aufgebaut wurden und kaum miteinander vernetzt sind. Die Folge ist, dass nicht aus den Fehlern und Erfahrungen der jeweils anderen gelernt werden kann. Das geht sogar so weit, dass die Chapter zu Rivalen werden, zum Beispiel in Hinblick auf die Unterstützung überlappender Sprach-Communitys. Das Know-how, das Wikimedia Deutschland aus diesem Projekt für die Bewegung gewinnen kann, bildet eine Grundlage für Downstream-Prozesse und fundierte strategische Entscheidungsfindung für die Zusammenarbeit, Strukturen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Wikimedia-Organisationen und untereinander.

Seit der Veröffentlichung des Projekt-Dossiers wurden die in seiner Schlussfolgerung gestellten harten Fragen noch nicht gründlich angegangen. Das zeigt erneut, dass die Verantwortlichkeiten ungeklärt sind, dass die Beteiligten Angst vor Veränderung haben und dass es eine Führungslücke gibt. Jetzt liegt es an den Führungskräften von Wikimedia, die nächsten Schritte zu definieren. Die bevorstehende Wikimedia Conference sollte ein Forum für Gespräche und für die Definition der nächsten Schritte in Bezug auf die Rollenverteilungsstrategie der Bewegung bieten.

Zusätzliche Informationen:

Lektionen aus der Vergangenheit

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Ein wichtiges Ziel der Finanzierung besteht darin, der Bewegung insgesamt zu vermitteln, wie gemeinsame Ziele besser und schneller erreicht werden können. Entscheidend dabei ist es, die gelernten Lektionen und Erkenntnisse der finanzierten Einheiten zu verstehen und diese an die Bewegung weiterzugeben. Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen in jeweils 1-2 Absätzen.

1. Was waren Ihre wesentlichen Erfolge im vergangenen Jahr, und welche Beiträge haben Sie zu den Zielen der Bewegung geleistet?
  • Die Projekte, die wir im Programmteil für die Diskussion ausgewählt haben, sind jene, die wir als große Erfolge betrachten. Siehe Programmabschnitte über die politische EU-Arbeit, Wikidata, OER und Coding da Vinci.
2. Was waren Ihre größten Rückschläge im letzten Jahr (z. B. nicht erfolgreiche Programme)?
  • Siehe Diskussion über die Änderung unseres Ansatzes zur Freiwilligenförderung in den Übersichts- und Programmteilen. Es gab zwar keinen großen Rückschlag, aber Korrekturen unserer Arbeit mit der und für die Community, um ihre Kosteneffektivität, Ergebnisorientierung und Nachhaltigkeit zu erhöhen. Außerdem ist hier auch die Reaktion auf die diametral konträre Kritik von zwei Anspruchsgruppen zu nennen, WMF/FDC und der deutschen Wikipedia-Community. Allein der Ausgleich zwischen den widersprüchlichen Wünschen der Anspruchsgruppen stellte eine große Herausforderung dar.
3. Welche Faktoren (organisations- und/oder umweltbezogen) haben Ihren Erfolg ermöglicht?
  • Der Aufbau langfristiger Partnerschaften und Allianzen ermöglichte es uns, unsere Wirkung zu verbreitern, Ressourcen zu teilen und unsere Stimme zu stärken. Speziell im OER-Bereich zeigte sich gegen Ende des Jahres, dass sich die jahrelange Investition in Partnerschaften sowohl in Bezug auf die politische Wirkung und das Bewusstsein von Öffentlichkeit und Anspruchsgruppen als auch durch die Tatsache auszahlte, dass signifikante Finanzierungsmittel für die OER-Arbeit für 2015 bereitgestellt wurden.
4. Auf welche überraschenden Herausforderungen sind Sie gestoßen, und inwieweit haben diese Ihre Ergebnisse beeinflusst?
  • Die Führungswechsel bei WMDE in diesem Jahr haben unsere Position bei der Entwicklung von Partnerschaften mit großen Geldgebern oder innerhalb der Bewegung mit Sicherheit nicht gestärkt. Auf der anderen Seite sind solche Veränderungen ein natürlicher und unumgänglicher Teil der Entwicklung von Organisationen. Sie erfordern Zeit und ein sorgfältiges Change Management, bieten aber auch Chancen für Erneuerung, positive Veränderung und den Aufbau von Kapazitäten. Die programmatische Arbeit blieb von diesen Veränderungen in der Führung und Organisation weitgehend unberührt.
5. Was sind die 2–3 wichtigsten Lektionen, die andere von Ihren Erfahrungen lernen können? Gemeint ist das Lernen in programmatischen und institutionellen Belangen (z. B. was Sie über die Professionalisierung Ihrer Stelle gelernt haben).
  • Der Führungswechsel bei WMDE im Zeitraum 2014/15 wurde erfolgreich gemanagt (siehe Erläuterung im Übersichtsteil).
  • Wir sind auch stolz auf den Freiwilligenansatz, der bei der Entwicklung von Wikidata angewandt wurde. Siehe Details im Kapitel "Software-Entwicklung" dieses Berichts.
  • Der Anstieg der Mitgliederzahlen ist das Ergebnis der erfolgreichen Arbeit unseres Fundraising-Teams. Die Mitgliederbeiträge werden für WMDE eine stetige Einnahmequelle darstellen, die andere, weniger vorhersagbare Einnahmequellen ergänzt.