WissensWert 2011/31-Digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030
31 - Digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030
Das Projekt
editTitel der Idee in 140 Zeichen
editDigitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030
Drei Tags (Schlagworte), die die Schwerpunkte der Idee beschreiben
editdigitale Bücher, 3d-Stadtmodelle, gesellschaftliche Innovation
Kurzbeschreibung der Idee und deren Beitrag zur Förderung Freien Wissens
editIn einem 3D-Stadtmodell verräumlichte Sammlung von Strategien für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt im Jahr 2030.
Das Zeitgeschehen auf den Finanzmärkten sowie zunehmende Verschlechterung der Lebensbedingungen in Ländern der Eurozone geben Anlass über wirksame Strategien zum Thema Stadtentwicklung und soziale Innovation nachzudenken und möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Eine digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt fördert den Diskurs unter den StadtaktivistInnen sowie eine weit reichende Wissensvermittlung für Studium, Verwaltung, Politik und Wohnungswirtschaft.
Beteiligte Organisationen oder Personen
editDer Projektvorschlag befindet sich noch in der Ideenphase - eine konkrete Zusammenarbeit mit Organisationen besteht noch nicht. Ich habe allerdings bereits sehr früh begonnen die Idee bei verschiedenen Akteuren der Berliner Stadtentwicklungsszene zu streuen und gutes Feedback bekommen. Insbesondere die TU Berlin (U-Lab) sind an einer weiteren Kooperation interessiert. Neben dem U-Lab hat auch bereits ein Treffen mit dem Geschäftsführer des Innovationszentrums Gestaltung von Lebensräumen statt gefunden da die TU Berlin die bisherige Vorreiterrolle in Sachen 3d-Digitalisierung der Stadt Berlin einnimmt. Auch Akteure im Umfeld der IBA (Internationale Bauausstellung) 2020 in Berlin haben die Idee einer virtuellen Musterstadt als Nachschlagewerk für alternative Strategien rund um das Thema Stadt, Kultur, soziale und technische Innovationen sowie alternative Ökonomie für interessant befunden.
Die Vorzüge (hinsichtlich Prozesssicherheit) eines OpenBerlinModells bringen mich neben dem ersten Kontakt in Richtung TU Berlin aber auch in Richtung openstreetmap Szene Kontakt aufzunehmen. Dies ist bis zum gegebenen Zeitpunkt des Wettbewerbsbeitrags aber noch nicht geschehen.
Meiner Kontaktaufnahme zu Wikimedia welche ich eigentlich als Experten zum Thema open data und Wissensvermittlung als Mentor und Projektpartner für meine Idee gewinnen wollte ist nun der Abgabetermin dieses Wettbewerbs zuvor gekommen. Das Wikimedia-Team erfährt von der Idee "Digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt" nun auf diesem Wege ... ; )
Ziele und Zielgruppe des Projektes
editWelches Ziel soll mit der Idee erreicht werden?
editVermittlung und ggf. auch Visualisierung von alternativen Strategien welche der Verbesserung der Lebenssituation in urbanen Räumen dienen.
Die ZDF-Dokufictionspielfilme „2030 - Aufstand der Alten“ und „2030 – Aufstand der Jungen“ haben hinsichtlich demographischer Entwicklungen und der Formen staatlicher Fürsorge aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Gegenwart bereits für das Jahr 2030 ein beängstigend kritisches Szenario gezeichnet. In Aufstand der Jungen hat sich der Berliner Bezirk Schöneberg sogar zu einem urbanen Ghetto der Armen entwickelt. Das aktuelle Zeitgeschehen auf den globalisierten Finanzmärkten sowie zunehmende Verschlechterung der Lebensbedingungen in Ländern der Eurozone liefern zusätzlich Gründe zur Beunruhigung. Wie bereitet sich die Bundesrepublik Deutschland oder das Land Berlin eigentlich auf derartige Szenarien vor?
Angesichts der nur langsam vollziehbaren Veränderungen in einer Stadt erscheint es bereits heute sinnvoll oder gar erforderlich jede Baumaßnahme als Gelegenheit zu nutzen um die zur Verfügung stehenden Ressourcen und Finanzmittel mit Blick auf bevorstehende Herausforderungen sinnstiftend einzusetzen. Mit umfassenden Begleitmaterialien veranschaulicht das ZDF im Rahmen der Dokuserie " Aufstand der Alten" auf der eigenen Homepage mit Hintergrundwissen und Fakten zum Thema Demographie wie notwendig es ist bereits heute die richtigen Entscheidungen für unsere Gesellschaft im Jahr 2030 zu treffen. Doch was bedeutet das für die Gestaltung unserer gebauten Umwelt und an welchen Leitbildern und Szenarien können wir uns zur Erfüllung dieser Aufgabenstellung orientieren und/oder mitwirken?
Welche Strategien könnten als Antwort auf die uns bevorstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen angedacht werden?
Welche Lebensentwürfe wird bzw. muss es in der Zukunft geben?
Wie werden die dazugehörigen Lebensräume aussehen?
Welche Lösungen gibt es bereits die es zu kommunizieren gilt?
Viele gute Projekte und Strategien zu den hier aufgeführten Fragen sind im Internet bereits vorhanden, jedoch meist weit verstreut und z.T. nur nach langen aufwändigen Recherchen zu finden. Ein virtuelles Stadtmodell eines ausgewählten Stadtteils mit durchschnittlichen alltäglichen Anforderungen könnte als visuelle Grundlage dienen um entsprechende Wissensinhalte in Form von realisierten Projekten aber auch Projektvisionen im Modell szenarisch darzustellen bzw. mit Informationen versehen zu erläutern. Das Stadtmodell kann dann durch Filterfunktionen nach verschiedenen Bereichen sortiert und durchsucht werden:
- Wohnen / Wohnräume
- Arbeit / Arbeitsräume / Arbeitsformen
- Stadtraum / öffentliches Leben
- Soziales / Wohnformen / Vorsorgemodelle
- Bildung / Bildungsformate / Lernorte
- Mobilität / Transport
- Energieversorgung / Wasserver- und -entsorgung
- Ernährung / Gartenbau
- Sport / Freizeit
- Begegnung / Kommunikation / Netzwerke
- Kulturorte / Kulturformate
- Ökonomie / alternative Währungen / Social Entrepreneurship
- Mitbestimmung / Abstimmungsprozesse
Eine "Digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030" in Form eines offenen Stadtmodells zur Verortung von zukunftsweisenden Strategien könnte ein Anfang sein um gemeinsam an wünschenswerten Leitbildern zu arbeiten.
Durch die Überlagerung der verschiedenen Themenbereiche entsteht eine Verdichtung von wünschenswerten Strategien als Nachschlagewerk für alle am Thema Stadt beteiligten Akteure.
Wie lässt sich messen, ob dieses Ziel erreicht wird?
editDer Erfolg des Projektes ließe sich an der Beteiligung der Akteure am Bau des Stadtmodells und der Anreicherung mit Inhalten ablesen. Ist dieser Punkt erreicht, wird das Projekt als Wissensplattform zum Thema interdisziplinäre Stadtentwicklung zum Selbstläufer ähnlich wie Wikipedia ... ; )
Zielgruppe des Projektes
editZielgruppe der NutzerInnen: Vom Hausmeister bis zur Senatorin für Stadtentwicklung. Die Wissensinhalte sollen allen Akteure aus dem Umfeld Stadt- und Lebensraumgestaltung bzw. "Verwaltung" zugänglich sein. Die visuelle Aufbereitung und der spielerische Zugang soll auch Nichtexperten dazu einladen sich von Strategieentwicklungen inspirieren zu lassen.
Zielgruppe der AutorInnen: StadtaktivistInnen welche ihre Beiträge in die Enzyklopädie einarbeiten, Akteure welche sich mit dem Bau des Stadtmodells beteiligen sowie Hochschulen an welchen abhängig vom jeweiligen Fachbereich sowohl am Modell als auch an den Inhalten gearbeitet werden kann.
Wie wird die Zielgruppe erreicht?
editDa es zum gegebenen Zeitpunkt noch darum geht Menschen für eine ziemlich komplexe Idee zu begeistern, ist meine hauptsächliche Kommunikationsform zur Zeit das unmittelbare persönliche Gespräch ... ; ) insbesondere mit Akteuren aus relevanten Fachbereichen an Berliner Hochschulen welche ich auf Veranstaltungen und Konferenzen rund um das Thema Stadt kennenlerne.
Die Kommunikationsform würde sich dann mit Projektfortschritt ändern und die üblichen Kommunikationskanäle im Internet nutzen (Blog, Mailinglisten).
Die Zielgruppe der NutzerInnen wird durch die vielschichtige Einbindung unterschiedlicher Akteure und deren Netzwerke von der "Digitalen Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030" erfahren. Insbesondere die Beteiligung und Mitwirkung von Universitäten wird zur Verbreitung des Projektes führen.
Zudem ist eine Kontaktaufnahme mit der ZDF-Redaktion möglich um aufbauend auf den Inhalten der Enzyklopädie nach den Sciencefictiondokus "Aufstand der Alten" und "Aufstand der Jungen" einen Beitrag zum Thema "Aufstand der Ideen" zu entwickeln.
Lässt sich die Idee auch von anderen Zielgruppen, Orten, Projekten nutzen? Wenn ja, wie und von wem?
editDie Anknüpfungspunkte und Nutzungsmöglichkeiten sind weitreichend und wachsen vermutlich auch noch weiter mit der fortschreitenden Entwicklung der IT (Simulationstechniken für Stadtentwicklung / Auswertung von Szenarien).
Die Aufbereitung als 3d-Stadtmodell erlaubt es aus der Gegenwart heraus einen Entwicklungsprozess sichtbar zu machen welcher auch im Rahmen von Szenariotechnik eingesetzt werden könnte. Und vielleicht entdecken in der Zukunft auch Spieleentwickler das Stadtmodell um dieses mit Strategiespielen rund um das Thema Stadtentwicklung zu bereichern.
Umsetzung und Nachhaltigkeit des Projektes
editWelche Tools, Technologien oder Hilfsmittel werden für die Umsetzung benötigt
editAn dieser Stelle würde ich gerne vom Mut zur Lücke gebrauch machen. Ich sehe meine Stärke und Rolle bei der hier vorliegenden Idee mehr im Bereich der strategischen Allianzen zwischen den AutorInnen und Organisationen sowie eigenen inhaltlichen Beiträgen als Urban Curator. Hinsichtlich der technischen Umsetzung bin ich auf der Suche nach geeigneten MitstreiterInnen ... ; )
Wird die Idee weiterleben, nachdem die Förderphase beendet ist? Wie nachhaltig ist das Projekt?
editAusgehend vom bisherigen Feedback gehe ich davon aus dass die Idee einer digitalen Enzyklopädie zu Strategieentwicklung rund um das Thema Stadt auf großes Interesse stossen wird. Die Relevanz des Themas "Virtuelle Stadt" in Architektur und Stadtplanung steigt. Entscheidend für eine nachhaltige Initiierung der Projektidee ist eine professionelle Projektentwicklungsphase mit der Möglichkeit Anknüpfungspunkte zu den relevanten IT-Akteuren und Hochschulen aufzubauen und die Idee mit einem Prototyp zu Funktionsweise und Layout der Enzyklopädie zu veranschaulichen. Diese beiden Ziele sind in der Förderphase von 6 Monaten zu leisten. Für die Entwicklung über die Förderphase hinaus hoffe ich einen Kooperationspartner zu gewinnen der die Idee ja vielleicht sogar aus eigenem Interesse aufgreifen und entwickeln möchte. Ich denke da z.B. an eine Organisation wie Wikimedia ... ; )
Die Verortung des Themas an Hochschulen trägt zusätzlich zu einer Weiterführung der Projektidee bei.
Alle im Rahmen der Idee erstellen Inhalte stehen unter einer Freien Lizenz. Wie wird diese Lizenzierung umgesetzt, welche Lizenz werden verwendet?
editIch beweise an dieser Stelle noch mal Mut zur Lücke. Nicht weil ich die Idee der Freien Lizenz verneine sondern weil ich zu wenig Ahnung von den Fachtermini habe und nicht sagen kann wie eine fachlich-sachlich richtige Umsetzung einer freien Lizenzierung zu meiner Idee lauten müsste ... ; )
Ich fühle mich aber der Copy-Left Idee verbunden und Teile meine Ideen und Gedanken bereits seit langem und fahre ganz gut damit. Ich stimme somit der Lizenzierung unter CC-BY-SA zu.
Lässt sich das Projekt innerhalb von sechs Monaten umsetzen? Wenn nein, welche Meilensteine werden in dieser Zeit abgeschlossen sein?
editDas Projekt lässt sich innerhalb von 6 Monaten nicht umsetzen. In dieser Zeit ließe sich aber ein Kreis von Akteuren im Umfeld der Berliner Hochschulen sowie der Berliner Stadtaktivisten organisieren um die Idee voranzubringen. Ebenso ließe sich zur weiteren Entwicklung und Veranschaulichung der Idee ein erster Prototyp programmieren der anhand eines überschaubaren Kiezes (z.B. zwei Straßenblöcke in einem gründerzeitlichen Stadtquartier) die Funktionsweise und das Layout darstellt. Redaktionelle Inhalte existieren bereits und könnten nach Festlegung des Softwareformates entsprechend aufbereitet werden um innerhalb der ersten Testphase des Prototyps auch bereits die Funktion der Wissensvermittlung mit einzubeziehen.
Erwartest du Unterstützung (über die beantragten Mittel hinaus) von Wikimedia Deutschland während der Umsetzung deiner Idee? Wenn ja, in welcher Form?
editJa, ich würde mir weitere Unterstützung von Wikimedia Deutschland wünschen. Die Idee der "Digitale Enzyklopädie einer alternativen Stadt im Jahr 2030" ist aus meiner Sicht sehr visionär und möglicherweise im Rahmen der Wettbewerbsvoraussetzungen nicht zu stemmen. Ich hoffe aber, dass die Idee das Interesse von Wikimedia so weit weckt um unabhängig vom Ausgang des Wettbewerbes eine weiterführende Kooperation zu starten. Eine Anfrage hierzu war bereits geplant, die Möglichkeit der Teilnahme an diesem Wettbewerb kam der Kontaktaufnahme jedoch zuvor... ; )
Hast du Erfahrungen in ähnlichen Projekten? Wenn ja, welche?
editErfahrungen zu Software: Ich habe im Rahmen eines Pilotprojektes zu Corporate Social Responsibility in Klein- und Mittelständischen Unternehmen in Berlin das Konzept für ein internetbasiertes Kommunikationstool für Projektteams für die TÜV Rheinland Akademie entwickelt und gemeinsam mit einem Programmierer umgesetzt.
Erfahrungen zum Thema soziale Innovation und Stadtentwicklung: Ursprünglich als Architekt ausgebildet beschäftige ich mich seit 2001 in Berlin mit Themen der sozialen Stadtentwicklung. Im Jahr 2004 habe ich ein Mieterhausprojekt in Berlin-Wedding initiiert das ich auch heute noch als Vorsitzender unseres Hausvereins betreue. 2007 habe ich eine Genossenschaft zum Thema social entrepreneurship mitgegründet. Ich gehöre zu einem Kreis von Stadtaktivisten mit Schwerpunkt kulturelle Intervention im Stadtraum, alternative Wohnformen, soziale Ökonomie, alternative Konsumstrategien und gesellschaftliche Innovation. Aus diesen Aktivitäten bringe ich vielschichtiges Knowhow zu Projektentwicklung und Aufbau strategischer Allianzen mit in das Projekt ein.
Wofür würdest du die 2.000 Euro aus dem Publikumspreis einsetzen? (2 Sätze genügen)
editEngagierte ProgrammiererInnen einbeziehen die für Ihre Arbeit auch entlohnt werden.
Wie hast du von diesem Wettbewerb erfahren?
editEmpfehlung durch einen Mitarbeiter von Wikimedia Deutschland
Über den Einreicher
editName des Einreichers
editJürgen Breiter
Blog, Website, Wiki
editwww.einortzumlesen.de, www.mauerfragmente.wordpress.de, www.stadtfund.de, www.wedding-windows.de
Drei Sätze über den Einreicher
editIch bezeichne mich als Urban Curator, einer Rolle aus Vermittler und Strategieentwickler zu verschiedenen Handlungsfeldern zwischen Stadtentwicklung, Kulturwirtschaft, Social Entrepreneurship und Corporate Social Entrepreneurship. Die vielseitigen Themen mit denen ich mich dabei beschäftige führen zu spannenden Wechselwirkungen und verhelfen mir zu interdisziplinären Betrachtungsweisen aus denen ich Strategien und Projektideen ableite.
Budget und Projektplan
editWie viel wird die Umsetzung deiner Idee in etwa kosten?
edit5.000,-
Höhe der gewünschten Förderung
edit5.000,00 €
Publikumspreis
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