Knowledge-Equity-Kalender/18
„Zugang und Beiträge hängen unter anderem von der nachhaltigen kulturellen Infrastruktur und der Einkaufskraft ab.“
Ich bin davon überzeugt, dass die Möglichkeit Zugang zu haben und einen Beitrag dazu zu leisten, von Ressourcen wie einer nachhaltigen kulturellen Infrastruktur als auch Kaufkraft abhängt, die freie Zeit für unproduktive kreative Aktivitäten lassen. Auch die Wikidata-Heat Map scheint meine These zu unterstützen – unsere kollektive „Wissensgerechtigkeit“ („Knowledge Equity”) ist weder vollständig, noch nachhaltig, noch vielfältig, noch mehrsprachig genug.
Natürlich deckt diese Karte nicht den Himmel und die immateriellen Bereiche ab, sondern deutet auf Kulturen hin, deren Wissen uns am meisten fehlt. Wir können die Menschen nicht zwingen, selbstlos zu werden, und ihr Wissen beizutragen. Also ist der einzige andere Weg, eine vielfältige und nachhaltige „Wissensgerechtigkeit“ zu erreichen, die vernachlässigten Communities zu unterstützen und zu befähigen, sodass ihre Barrieren überwinden können, und beitragen können. „Technische, soziale und politische Barrieren“ sind eindeutig nicht die Hauptgründe, wieso Menschen in meinem Land nicht an den Wikimedia-Projekten teilnehmen, und ich denke, das Gleiche gilt für andere dunklere Bereiche der Karte.
Meine Heimatregion in Russland nennt sich Republik Tatarstan und [hier genießen wir als Wikimedia-Community eine große Unterstützung durch die Regionalregierung, die uns dabei hilft eine breitere Öffentlichkeit für die Nutzung von Wikimedia-Projekten zu erreichen, wie auch mehr tatarische Inhalte zu schaffen. gewinnen. Wir schauen gerade noch, was welche weiteren Möglichkeiten wir nutzen könnten, um mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen.
All dies und noch mehr geschieht dank unbekannter Heldinnen und Helden - den freiwilligen Wiki-Beitragenden, die wir vielleicht nie treffen oder gar darüber nachdenken, also versuchen wir unser Bestes, um zumindest einige zu loben. Seit 2011 vergibt Wikimedia Russland jährlich Wiki-Preise, und wir schauen gerade, ob wir solche Auszeichnungen nicht noch häufiger vergeben können. Im vergangenen Jahr haben wir uns mit einer Partner-GO zusammengetan, die sich für die wachsende Mehrsprachigkeit in Russland engagiert, und am Ende nicht nur Preise, sondern auch Diplome von Regionalministern für Bildung und Kultur an führende Wikimedianer vergeben.
Wie jedes andere Land steht auch mein Heimatland in seinen nationalen und internationalen Beziehungen vor komplexen wirtschaftlichen, politischen, sozialen und technischen Herausforderungen. Die Tatsache, dass die Wikimedia Foundation Wikimedia Russland nicht finanzieren kann, zwingt uns dazu uns selbst zu finanzieren, genau wie es im 2030-Strategieprozess empfohlen wird. Uns es gibt noch viel von den über 30 Sprachgemeinschaften Russlands zu lernen, die fast alle aktive Wikimedia-Projekte, zumindest im Inkubator, haben.
Bis 2030 würde ich mir wünschen, dass die Wikidata-Karte viel heller wird und in so vielen Sprachen wie möglich verfügbar ist. Aber ich denke auch, dass wir eine global agierende russischsprachige Dachorganisation, mit lokalen Gruppen in allen großen Städten der Welt, in den Russisch gesprochen wird. Aber auch vor Ort brauchen wir ein System, um alle in Russland ansässigen Sprachgemeinschaften dabei zu unterstützen in den Wikimedia-Projekten mitzumachen, angefangen bei den größten.