EU-Urheberrechtsreform erklärt
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Eine Veranstaltungsreihe von WMDE und Mozilla rund um die laufende Reform des EU-Urheberrechts, ihre Folgen und das, was wir gemeinsam daran ändern können. Wer in den thematischen Verteiler zur Reihe aufgenommen werden möchte, schreibt einfach eine kurze Mail an: politik@wikimedia.de
Urheberrecht ist als Rechtsgebiet sperrig, als Begriff unsexy, und doch betrifft es jeden. Wir teilen auf Plattformen wie Facebook jeden Tag Inhalte, kopieren und verlinken zu unseren Blogs oder zitieren in der Wikipedia. Die alte EU-Urheberrechtsrichtlinie aus dem Jahr 2001 hinkt dieser Realität weit hinterher. Reformen auf EU-Ebene in Sachen Urheberrecht sind also dringend nötig. Was die EU-Kommission bisher unter Federführung von Günther Oettinger als Reformvorschlag vorgelegt hat, birgt allerdings einige Probleme. Statt den Wettbewerb zu fördern und Monopolisierung zu verhindern, nehmen schwammige Regelungen auch “normale” Internetnutzende ins Visier, benachteiligen mitunter Freiwilligenprojekte und führen sogar neue Verpflichtungen zur Überwachung von Nutzerbeiträgen ein. Klingt immer noch verwirrend?
Auftaktveranstaltung #01 am 2. März 2017
editWikimedia Deutschland und Mozilla luden gemeinsam mit Expertinnen und Experten ein, um das Wirrwarr rund um die laufende EU-Urheberrechtsreform etwas aufzulösen und zum Nachdenken darüber anzuregen, wie die größten Schnitzer der Reformvorschläge zu beheben sein könnten - 70 Teilnehmende folgten unserem Ruf und versammelten sich gemeinsam am 2. März. Es gab Kurzvorträge zu drei wichtigen Problembereichen der Reform und anschließend kurze Ideen-Workshops zu jedem dieser Bereiche. Die Folgeveranstaltungen werden sich dann jeweils stärker auf einen einzelnen Bereich konzentrieren (daher "Deep Dive", siehe unten).
Wer nicht dabei sein konnte, kann sich hier die Highlights anschauen: Video bei Air Mozilla
Expertenvorträge des Abends:
Cathleen Berger, Senior Manager for Global Engagement bei Mozilla
(Einführung und Moderation)
Julia Reda, EU-Parlamentarierin und Reform-Insiderin Julia
(zum Vorschlag verpflichtender Upload-Filter für Internetplattformen)
Till Kreutzer, Rechtsanwalt, Rechtswissenschaftler und Publizist bei iRights.info
(zum Vorschlag eines EU-Presseverleger-Leistungsschutzrechts)
John Weitzmann, Referent Politik und Recht bei Wikimedia Deutschland e.V.
(zum fehlenden Vorschlag einer europaweit harmonisierten Panoramafreiheit)
Presseberichte:
Netzpolitik.org "EU-Urheberrechtsreform: „Darf dieser Link noch gesetzt werden?“
Politik Digital "Leistungsschutzrecht und Upload-Filter: “EU-Urheberrechtsreform erklärt”
Ergebnisse
editZusammenfassungen der Workshop-Phasen demnächst hier.
Wie kann ich mitmachen?
edit- Machen Sie andere auf die Reform aufmerksam!
- Schreiben Sie uns, welche Teile der Reform Ihnen Unsicherheit bereiten oder welche Sie noch nicht verstanden haben: politik@wikimedia.de
- Erzählen Sie uns, wie Sie von der Reform selbst betroffen sind. Persönliche Geschichten sind wichtig, um Politikern zu erklären, wie ein neues Gesetz einzelne Personen, Unternehmen oder Organisationen betrifft.
- Teilen Sie Ihre Aktivitäten bezüglich der Reform mit uns, damit wir andere darauf aufmerksam machen können.
Veranstaltung #02: Deep Dive zum Vorschlag eines EU-Leistungsschutzrechts für Presseverlage
editDieser tiefere Einstieg in das erste Unterthema der Reform findet auf der re:publica 2017 als Streitgespräch zwischen einem Befürworter und einem Gegner des Vorschlag statt, unser Arbeitstitel für das Format ist "Wikimedianische Arena".
https://re-publica.com/de/17/session/streitgesprach-zum-presseverleger-leistungsschutzrecht-europa
Veranstaltung #03: Deep Dive zum Vorschlag verpflichtender Upload-Filter für User Generated Content
editDieser tiefere Einstieg in das zweite Unterthema der Reform findet ebenfalls auf der re:publica 2017 statt. Auf einem Panel werden die Beweggründe und potenziellen Folgen flächendeckend eingeführter Upload-Filter diskutiert. Diese Veranstaltung ist auf Englisch.
https://re-publica.com/de/17/session/stop-censorship-machines-how-can-we-prevent-mandatory-upload-filters-eu