Mit Partnerschaften meinen wir die Kooperation, die zwischen Organisationen und Einzelpersonen in der Wikimedia-Bewegung und einer externen Organisation stattfindet. Solche Partnerschaften können auf einer gemeinsamen Vision oder Strategie, einem gemeinsamen Ziel oder gemeinsam angestrebten Wirkungen basieren. Partnerschaften bestehen auf unterschiedlichen Ebenen der Bewegung und schließen lokale, nationale und globale Partnerschaften ein. Sie können auch die Form von Koalitionen annehmen – Partnerschaften zwischen mehreren Partnern. Wir haben unsere Arbeit auf des Thema Partnerschaften mit externen Organisationen unter Ausschluss der Partnerschaften innerhalb der Wikimedia-Bewegung (z. B. zwischen verbundenen Organisationen von Wikimedia) beschränkt. Wir erkennen an, dass erfolgreiche externe Partnerschaften oft eine interne, bzw. innerhalb der Bewegung erfolgende Kooperation erfordern. Wir sind der Meinung, dass Partnerschaften für Wikimedia wichtig sind, um in unserer strategischen Ausrichtung voranzukommen (Im Jahr 2030 wird Wikimedia das Fundament im Ökosystem des Freien Wissens sein und alle, die unsere Vision teilen, können sich uns anschließen). Dies kann größere strukturelle Änderungen erfordern, die in unsere Untersuchung eingeschlossen werden. Durch Partnerschaften werden wir „Menschen mit verschiedenen Hintergründen willkommen heißen“, damit wir sowohl „starke und vielfältige Gemeinschaften aufbauen“ als auch „die sozialen, politischen und technischen Barrieren überwinden, die Menschen den Zugriff auf Wissen verwehren und verhindern, dass sie eigene Beiträge dazu leisten können.“ Wir sind der festen Überzeugung, dass wir dieses Ziel ohne erfolgreiche Partnerschaften nicht erreichen können. Der Umfang unserer Untersuchung deckt die folgenden Elemente ab:
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Heute gibt es Raum, um die Fähigkeit in den Teilbereichen der Wikimedia-Bewegung zum Aufbau von Partnerschaften und zur Kooperation mit externen Partnern zu verbessern. Viele aktuelle Partnerschaften sind spontan, projektbasiert und ihr Aufbau erfolgte unter unzureichender Berücksichtigung der von ihnen ausgehenden Wirkung. Partnerschaften müssen strategischer gestaltet werden und sich auf die von ihnen aufgehende Wirkung konzentrieren. Partnerschaften aufbauen Der Wikimedia-Bewegung fehlt es heute an einem strategischen Rahmen, der die Abstimmung mit den Partnern und den Aufbau einer „Big Open“-Bewegung unterstützen würde. Der augenblickliche Ansatz sieht Partnerschaften vor allem als Mittel zum Erreichen bestimmter Ziele – wir glauben, dass Partnerschaften ein Ziel an sich bilden oder zumindest als ein Weg zum Erreichen der strategischen Ziele der Bewegung verstanden werden sollten. Kommunikation unserer Mission, Arbeit und Wirkung. Wikipedia ist in weiten Teilen der vernetzten Welt ein fester Begriff geworden, doch der Wikimedia-Bewegung gelingt es gegenwärtig nicht im ausreichenden Maße, ihre Vision, ihre Arbeit und die Wirkung, die sie erreicht, zu artikulieren. Es bedarf überzeugender Geschichten für potenzielle Partner und Verbündete, damit jene einen Raum für die eigene Mitwirkung sehen können. Darüber hinaus müssen wir den Mitgliedern der Bewegung die Zwecke der Partnerschaften begreiflich machen. Technische Kapazitäten Derzeit ist die technische Umgebung zur Unterstützung von Partnerschaften im besten Fall Stückwerk und in vielen Fällen überhaupt nicht vorhanden. Unerlässliche Tools erhalten keine einheitliche oder zentralisierte Unterstützung. Partnerinstitutionen finden ein frustrierendes, unprofessionelles Serviceniveau vor, wenn sie versuchen, Inhalte und Daten beizusteuern, und finden es schwierig, die Wirkung dieser Beiträge zu erfassen und zu bewerten. Die Organisatoren von Wikimedia werden von ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten und sind gezwungen, eigene Lösungen für Infrastrukturdefizite zu entwickeln. Diese Probleme sind für aufstrebende Gemeinschaften besonders groß. Die Fähigkeit der Gemeinschaft zur Bildung von Partnerschaften Viele Akteure, die im Hinblick auf Partnerschaften großartige Arbeit leisten, finden es sehr schwierig, ihre Arbeit nachhaltig zu gestalten und vor allem die Finanzierung für ihre Anstrengungen zu finden. Die Menschen stoßen an ihre Grenzen. Es wird in nur beschränktem Maße in die Fähigkeiten investiert, die die Akteure für den Aufbau und die Gestaltung von Partnerschaften benötigen. Partnerschaften konzentrieren sich zu stark auf große Institutionen des globalen Nordens. Wir vernetzen uns nicht ausreichend mit kleineren Institutionen bzw. mit Institutionen aus nichtwestlichen Ländern. Wissensaustausch Es existiert keine die gesamte Bewegung umspannende, gemeinsame, integrative Kultur für den Austausch von Wissen, Fähigkeiten und Praktiken für die Unterstützung der Arbeit in den Partnerschaften. Insulare Gruppen, die in dieser Hinsicht hochmotiviert sind, treten zwar immer wieder auf, neigen jedoch dazu, sich selbst zu erschöpfen. Gleichzeitig hängt der Erfolg vieler Partnerschaften von der individuellen Energie, Motivation und den Kompetenzen der Mitglieder der Wikimedia-Bewegung ab. |
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Die strategische Ausrichtung für 2030 sieht vor, dass Wikimedia sich zu der „zentralen Infrastruktur des freien Wissens entwickelt, und jeder, der unsere Vision teilt, daran mitwirken kann.“ Das rückt Partnerschaft und Kooperation mit Akteuren außerhalb unserer Bewegung in das Zentrum unserer Zukunft und erkennt an, dass wir die Wissensallmende nicht auf uns allein gestellt aufbauen können. Dieses Eingeständnis erfordert eine umfassende Evaluierung der Szenerie aktueller Wikimedia-Partnerschaften und Ausarbeitung einer kühnen Vision für die Skalierung und Diversifizierung unserer möglichen Partnerschaftsmodelle. So müssen wir untersuchen, welche Arten von Partnerschaften bisher, unter welchen Bedingungen und zwischen welchen Akteuren gebildet wurden. Zudem müssen wir uns fragen, wer von Partnerschaften ausgeschlossen gewesen ist: welche Arten von Partnern, bzw. auch welche Gemeinschaften, geografischen Regionen und Akteure. Außerdem müssen wir die strukturellen und kulturellen Barrieren im Umfeld von Wikimedia, die die Bildung von Partnerschaften verhindert haben, sowohl auf der Ebene direkter Beziehungen (z. B. zwischen einem Partner und einer Institution) als auch der Ebene von Netzwerken und Koalitionen untersuchen. Es hat eine lange Diskussionen über die Möglichkeiten einer breiteren „Big Open“-Bewegung gegeben, die Wikimedia mit gleichgesinnten Akteuren, wie Creative Commons, Mozilla und weiteren „Open Movement/Access to Knowledge“-Organisationen für die Umsetzung einer gemeinsamen Agenda für die Erhaltung eines gesunden Internet und den Zugang zu Wissen vereint. Wir sind der Meinung, dass die Strategie Wikimedia 2030 eine Vision einschließen muss, um diese allgemeine Vorstellung zu der „Big Open“-Thematik praktisch umzusetzen. Unsere Arbeitsgruppe ist der Ansicht, dass diese „Big Open“-Vision nicht nur eine Chance für Wikimedia ist – als dem Kernstück der Internetinfrastruktur, und eines, das in den nächsten zehn Jahren und darüber hinaus ein zentraler Bestandteil sein möchte – sondern auch eine Verantwortung. |
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